Vereinigte arabische Emirate (V.A.E) by Nicola: VAE = Von Allem Etwas

Lange erwartet und sogar in letzte Minute fast gescheitert: so könnte man den Beginn unserer ersten „richtigen“ Ferien (Zügeln zählen wir jetzt einmal nicht zu dieser Kategorie) dieses Jahr beschreiben. Endlich alle Anweisungen an die Handwerker gegeben, Koffer gepackt und Stellvertreterregelung im Geschäft definiert, wollten wir per Zug an den Flughafen Zürich reisen. Leider fielen nicht nur die vier nächsten Züge nach Zürich aus, sondern der fünfte – welcher dann auch tatsächlich gefahren ist – hielt in so bedeutenden Ortschaften wie „Holderbank“, war unklimatisiert und stand während etwa 20 Minuten ohne Begründung im HB Zürich herum.

Zum Glück haben wir es dann auf die letzten Minuten vor Schalterschliessung doch noch geschafft und konnten unseren Urlaub dank des wirklich exzellenten Services (auch in der Economy) von Emirates entspannt starten. Diese erste Erholung war auch nötig, hätten wir uns ansonsten doch bereits bei der Abholung unseres Mietwagens wieder etwas geärgert: bei 38 Grad morgens um 06:00 wollte uns der indische Mitarbeiter von Europcar zuerst Versicherungen verkaufen, welche wir bereits bezahlt haben (haben wir bemerkt), hat uns eine Flughafensteuer auferlegt, welche wir bereits bezahlt haben (haben wir erst später bemerkt) und gab uns ein Auto, welches mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits dort einen fast platten Reifen hatte (haben wir leider auch erst später bemerkt). Wir haben uns in Indien schon fast wieder heimisch gefühlt. Äähh bitte was? Indien? Nein, natürlich nicht, auch wenn einem dies aufgrund des extremen Ausländeranteils (knapp 90%, der Grossteil davon aus Pakistan, Indien und Bangladesh) so vorgekommen ist. Spätestens ausserhalb der Tiefgarage ist uns dank modernsten Gebäuden und achtspurigen Autobahnen wieder aufgefallen, dass wir in Dubai sind.

Was uns dann doch etwas erstaunt hat, waren die in Dubai anfallenden Mautgebühren, sowie die zahllosen (funktionsfähigen!!!) Radarfallen, welche jede Strecke bis tief in die hinterste Wüste „schmücken“, von den Einheimischen grösstenteils jedoch trotzdem nicht beachtet werden. Da es in den Emiraten auch keine Vorschriften bezüglich Überholmanövern zu geben scheint und wir unter Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit zu den langsamsten 10% auf der Strasse gehörten, waren wir doch ganz froh, als wir beim Hotel in Abu Dhabi ankamen, insbesondere da wir auch erst vor Ort herausgefunden haben, dass wir auf unserem GPS gar keine Karte der Emirate gespeichert hatten…

Die ganzen Umbau-Strapazen der letzten Monate forderten ihren Tribut und wir haben den ganzen ersten Tag einfach einmal verschlafen. Etwas ausgeruhter stand dann erst einmal die Erkundung der näheren Gegend auf dem Programm, wobei man dazu auch bereits auf ein Fahrzeug angewiesen ist, möchte man um diese Jahreszeit mit bis zu 52 Grad im Schatten nicht langsam im eigenen Saft gegart werden. Im Gegensatz dazu standen die Räumlichkeiten der Marina Mall und des Emirates Palace Hotels, welche auf gefühlt 18 Grad heruntergekühlt werden. War das Shoppingcenter nichts besonderes, hat uns der Prunkbau – welcher ursprünglich ausschliesslich für ein Treffen aller Scheichs des mittleren Ostens gebaut wurde, heute aber als eines der besten Hotels der Welt bekannt ist – sehr beeindruckt, auch wenn wir uns keinen Kaffee mit Blattgold leisten konnten bzw. wollten.

Mindestens genauso prunkvoll, um nicht schon zu sagen „dekadent“, gestaltete sich die Besichtigung der Scheich-Zayid-Moschee am Abend: zu Ehren von Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan – Regent von Abu Dhabi und erster Präsident der Emirate – gebaut, beherbergt sie den grössten handgeknüpften Perserteppich der Welt (5627 Quadratmeter), den grössten Kronleuchter der Welt (15 Meter hoch) und ist mit ihren Baukosten von mehr als 560 Millionen Dollar auch die teuerste je gebaute islamische Gebetsstädte – und mit einem Fassungsvermögen von 40’000 Gläubigen auch eine der grössten. Der Eintritt ist kostenlos, Frauen müssen jedoch einen – ebenfalls kostenlosen – schwarzen Umhang tragen, welcher alles bis auf die Hände und das Gesicht bedeckt. Was im Aussenbereich bei den Temperaturen eine Tortur ist, erwies sich im eisig gekühlten Inneren wieder als Vorteil.

Als Kontrastprogramm gabs dann am nächsten Tag die volle „Touri-Dosis“: der gebuchte Kurztrip in die Wüste vor Abu Dhabi entpuppte sich als rasende Achterbahnfahrt über die Dünen, was auf den vorderen Plätzen des Jeeps ja noch ganz lustig sein mag, in der dritten Reihe aber schier zu einem Kampf gegen die inneren Würgereize verkommt. Das nachfolgende Quadfahren durch die Düne war dagegen sehr unterhaltsam, bis sich die mitfahrende indische Reisegruppe so tief im Sand einbuddelte, dass an ein vernünftiges Vorwärtskommen nicht mehr zu denken war. Zum Abschluss folgte ein arabisches Abendessen inklusive Bauchtanzshow, bevors dann zurück ins Hotel ging. Unser Fazit dazu: definitiv kurzweilig und abwechslungsreich, authentisch eher nein.

Bevor wir am nächsten Morgen losfahren konnten, hatten wir mit Schlagseite unseres Autos zu kämpfen: der Nagel, welcher wahrscheinlich schon länger im Reifen gesteckt hat, hat einen Grossteil der Luft entweichen lassen. Dank sensationeller Intervention des Concierge-Teams war der Wagen jedoch schnell aufgebockt, der platte Reifen entfernt und das Ersatzrad montiert. Und wir hatten noch nicht einmal schmutzige Finger! Das nennen wir aussergewöhnlichen Service.

Die Reparatur des kaputten Pneus musste jedoch warten, hatten wir doch einen Termin mit ganz speziellen Vögeln im Spital. Vögel? Im Spital? Nein, es ist nicht die Hitze, welche uns zu solch seltsamen Aussagen treibt, sondern einmal mehr der Grössenwahn der Emiratis: wir besuchten das grösste und bekannteste Falkenspital der Welt. Die majestätischen Tiere werden seit Jahrhunderten zur Jagd genutzt; früher tatsächlich zur Nahrungsbeschaffung, heute eher um die Konkurrenz zu beeindrucken. Dabei werden hauptsächlich drei Arten von Falken eingesetzt: kleine, extrem schnelle (bis 300 KmH); mittelgrosse, welche das Wappentier Abu Dhabis sind und grosse Exemplare, welche besonders stark sind und das Vierfache ihres Eigengewichts tragen können. Diese sind übrigens auch die mit Abstand teuersten: ein Exemplar kann zwischen 100’000 und einer halben Million kosten. Entsprechend logisch ist, dass für die Viecher nur das Beste gut genug ist: während der heissen Sommerzeit, wenn nicht gejagt wird, werden die lebenden Statussymbole in das – dem Falkenspital angeschlossene – Falkenhotel gebracht, wo die Tiere jeweils mit 19 anderen Artgenossen in ein riesiges, klimatisiertes Gehege kommen, wo sie genug Platz zum fliegen haben und täglich ihre Ration Fleisch erhalten. Laut unserem Guide ist der schwierigste Teil dabei der „Bezug des Hotelzimmers“: Falken sind Einzelgänger und dulden keine Eindringlinge in ihr Revier, d.h. es werden nur andere Vögel toleriert, wenn diese seit eh und je auch dort waren. Darum können alle 20 Mitbewohner nur gleichzeitig in ihre Suite entlassen werden. Jegliche Nachzügler würden unweigerlich ein unrühmliches Ende finden. Neigt sich der Sommer dem Ende zu, werden die Vögel von ihren Besitzern, welche sich das Ganze etwa 2’000 Dollar kosten lassen, abgeholt und zur Jagd mitgenommen. Die Grösse der Beutetiere reicht dabei von Vögeln bis zu ganzen Gazellen für die grösste Falkenart. Aufgrund der intensiven Bejagung der letzten Jahre sind viele Beutetiere fast ausgestorben, weshalb die Emirate diese in grossem Stil selbst züchten und vor der Jagdsaison aussetzen. Ähnliches gilt auch für die Falken selbst: früher wurden diese während ihrer Überwinterung in der Region eingefangen – den Sommer verbringen wilde Falken eher in bergigen Regionen wie bspw. Pakistan – heute ist diese Praxis strengstens verboten und man darf nur noch gezüchtete Falken mit individuellem Pass haben. Der grösste Teil kommt dabei übrigens aus Deutschland oder Österreich. Sollte das teure „Armtier“ (für ein „Schosstier“ sind die Krallen einfach zu scharf) einmal einen Unfall haben, wird es flugs ins Spital gefahren, wo kleine (z.B. Krallen kürzen) und grosse Operationen (z.B. grosse Anzahl an Federn ersetzen) mittels modernsten Methoden, Anästhesie mit Lachgas inklusive, vollzogen werden. Leider muss man auch als teures Statussymbol manchmal warten, bis einen der Arzt untersucht. Dazu gibt es dann ein Wartezimmer mit Sitzgelegenheit. Und damit nicht allgemeine Massenpanik aufgrund von territorialen Ansprüchen oder Neid aufgrund des schöneren Gefieders des „Sitznachbarn“ entsteht, erhält jeder Patient eine Kappe aus Leder, so dass er oder sie nichts sehen kann.

Auch nicht ganz alltäglich war unser nächstes Erlebnis: Fahrradfahren, aber nicht irgendwo, sondern auf dem legendären YAS Marina Circuit. Keine Ahnung was das ist? Nun, wir als Motorsportbanausen hatten dies vorher auch nicht. Das ist die Formel-1-Strecke von Abu Dhabi. Aber da wo einmal im Jahr die hochgezüchteten Autos klingender Marken mit bis zu 250 kmH vorbeidonnern, kann man jeden Dienstagabend Fahrrad fahren. Kostenlos und mit gratis Getränken. Das Ganze bleibt uns nicht nur wegen der Location im Gedächtnis, sondern auch, weil man auf dem speziellen Belag wirklich unglaublich schnell unterwegs ist: wir konnten die ganze Zeit über ohne besonders grosse Anstrengung ein Tempo von 25 KmH aufrecht erhalten. Und wir hatten weder E-Bike noch Rückenwind 😉

Von der Hitze (es hatte um 21:00 immer noch 41 Grad) in den klimatisierten Wagen und auf ins Hotel…das war zumindest der Plan. Und dann fiel uns wieder ein, dass wir ja schon viel zu lange mit dem Ersatzreifen herumfahren. Weil per Zufall die „Mechanikerstadt“ (grosser Vorort von Abu Dhabi, welcher tatsächlich nur aus hunderten von Autowerkstädten zu bestehen scheint) auf unserem Heimweg lag, haben wir noch kurz in einer der Garagen vorbeigeschaut und unseren Pneu reparieren, pumpen und wieder montieren lassen. „Indian Style“, ganz einfach und schnell und für umgerechnet 5 Franken 🙂

Weil wir natürlich von der arabischen Wüste nicht nur den massentouristischen Teil sehen wollten, haben wir noch einen Ganztagestrip in das Grenzgebiet zu Saudiarabien unternommen. Die „Rub al-Chali“ ist in dieser Gegend am schönsten und zeigt ihre volle rote Farbenpracht mit unendlichen und wunderschönen Dünen. Darunter befindet sich die angeblich auch „grösste Düne der Welt“, welche ca. 300 Meter hoch sein soll, deren Betreten aber strengstens verboten ist, weil sie lediglich einmal im Jahr zu „Rennzwecken“ genutzt werden darf. Nicht verständlich?! Nun ja: da den vermögenden, anscheinend stets gelangweilten Herrschaften auch Kamelrennen, Formel-1 und Falkenjagd nicht mehr genug sind, wurde kurzerhand ein neuer Wettbewerb geschaffen: „rase die höchste Düne der Welt in einem beliebigen Fahrzeug so schnell hoch und wieder runter, wie du kannst“. Kein Witz.

Abgesehen von den Dünen haben wir die „Gewächs- bzw. wohl eher Kühlhäuser“ der Emirati besucht, in welchen das lokale Gemüse angebaut wird und wir haben viele spannende Details zum Alltag der Emiratis von unserem (indischen) Guide erhalten: wer hier etwas auf sich hält hat nicht nur einen Falken, fährt „spezielle“ Rennen, einen teuren Wagen und besitzt das neuste Smartphone, nein… Um bei der lokalen Damenwelt Eindruck zu schinden, gibt man sechsstellige Beträge für eine leicht einprägsame Handynummer aus. Da Dating in dem konservativen Land grundsätzlich verboten ist, muss man aber mittels sehr unkonventionellem Weg darauf aufmerksam machen: man geht in ein Shoppingcenter, hält Ausschau nach der Herzensdame, schlendert dann gelassen an ihr vorbei und während man so tut, als würde man telefonieren, raunt man ihr die Nummer zu. Ist die Nummer (oder der Besitzer) sexy genug, ruft sie evtl. an… Ein weiteres Müsterchen der einheimischen Gepflogenheiten gefällig: Radarfallen gibt es wie Sand in der Wüste (auch Mitten in der Wüste). Die Bussen sind auch nicht ganz ohne, sollen aber nicht den Staat bereichern (der hat ja schon genug Geld), sondern lediglich die Verkehrssicherheit erhöhen. Deshalb gab es bis vor kurzem 50% Rabatt auf alle Bussen. Weil sich die Unfälle mit hohen Geschwindigkeiten zu häufen begannen, wurde dieser jedoch vor kurzem gestrichen, so dass der „persönliche Live-Bussen-Ticker“ (eine Smartphone-App) nun schnell wieder in den fünfstelligen Bereich übergeht (eine monatliche Bussensumme von etwa CHF 2’000 gilt hier als ganz normal).

Wir glauben zumindest, dass wir auf der Rückfahrt nach Dubai am nächsten Tag bei keiner einzigen der 79 Radarfallen (auf einer Strecke von 120 Km) eine Busse eingefahren haben, wissen werden wir es jedoch erst, wenn die Kreditkartenrechnung der Mietwagenfirma kommt. Obwohl bussenfrei, ist Dubai für uns aber schon merklich teurer gewesen: es ist offensichtlich, dass dieses Emirat kein Öl mehr hat und Geld mit allen Mitteln von anderen Quellen beschafft werden muss: so wird hier eine Maut für die Benutzung der Autobahn fällig, für die Benutzung des Strandes werden von Nicht-Hotelgästen CHF 75.- Eintrittsgebühr kassiert und auch als konsumierender Gast in einer hochgelegenen Bar wird man bei der Ausfahrt aus der Tiefgarage vom Portier noch einmal gefragt, ob man wirklich bezahlt hat. Dafür gibt es Ausblicke auf die ikonischsten arabischen Bauwerke der Moderne, wie etwa die künstlich aufgeschüttete Palme vor Dubai oder den Burj al Arab, man kann gigantische Shoppingmalls mit faszinierendem Multi-Kulti-Besucherstrom besuchen, wo die Scheichs in gemütlichen Kaffees auf die Rückkehr ihres shoppenden Harems warten, oder man lässt sich mit High-Speed-Lift in das 125te Stockwerk des höchsten Gebäudes der Welt katapultieren und geniesst den Ausblick auf die Stadt. Allerdings müssen wir anfügen, dass die Aussichtsplattform des World Trade Centers in Shanghai wesentlich eindrucksvoller und günstiger war.

Am Abend bietet Dubai dann das volle westliche Ausgangsprogramm, allerdings mit einem Haken für die Einheimischen: in Lokalitäten, welche Alkohol ausschenken, ist keine lokale Kleidung gestattet. Dies dient angeblich der Verhinderung der Vermischung von Islam und Alkoholkonsum, steht aber in krassem Kontrast zu Abu Dhabi, wo die reiche Elite in traditionellem Gewand und Sandalen mit dem Ferrari vorfuhr, um sich in der Bar dann von extrem knapp bekleideten einheimischen Frauen bezirzen zu lassen.

Unser Fazit: die VAE sind extrem vielfältig und faszinierend, aber auch widersprüchlich und nicht immer nachvollziehbar.

Flittern auf Safari by Nicola: So viel mehr, als nur die “Big 5” (von welchen wir nur vier gesehen haben)

Frisch geduscht, mit gewaschenen Kleidern und Trekkingschuhen, welche endlich keine Spuren aus Vulkanasche mehr hinter sich herziehen, wurden wir nach zwei Nächten in Moshi von Victor, unserem Guide und Fahrer, für die zweite Etappe unserer Flitterwochen abgeholt. Victor, welcher ursprünglich vom Volk der “Chagga” abstammt (diese leben grösstenteils im Dorf Marangu, welches Ausgangspunkt der Kilibesteigung war), hat mit seinen am Berg lebenden “Stammesangehörigen” nicht viel gemeinsam: eher etwas fest gebaut, vom Typ her gemütlich und darüberhinaus sehr kommunikativ, gibt es nur drei Dinge, die ihn aus der Ruhe bringen können:

  1. Jemand verhält sich gegenüber “seinen” Touristen unprofessionell und erbringt nicht die gebuchte bzw. erwartete Leistung –> es wird lautstark ausgerufen
  2. Er hat sich verfahren (und zwar so stark, dass er es gegenüber uns auch zugeben muss) –> es wird genauso lautstark ins Funkgerät geflucht
  3. Er ist unter zeitlichem Druck und muss deshalb schneller fahren, als seine “80 kmh-Wohlfühlgeschwindigkeit” (z.B. wenn wir zu einer vorgegebenen Zeit einen Nationalpark zu verlassen hatten), was seinem liebevoll gepflegten Toyota-Landcruiser mit aufklappbarem Dach und Tuning der Marke Eigenbau (z.B. Spannungswandler und richtige Steckdosen an jedem Sitzplatz, damit man seine Kamera wieder laden kann) hätte schaden können –> es herrscht Totenstille im Wagen (kam sonst nie vor)

Anhand seiner Redseligkeit und des damit einhergehenden Lautstärkepegels konnte man nicht nur Victor’s Befindlichkeit einschätzen; viel Geschwätz und hohe Lautstärke hatten auch andere Effekte: positive (einige heisse Tips für Tiersichtungen waren Resultat des regen Funkverkehrs zwischen Victor und anderen Fahrern) und manchmal auch negative (wenn z.B. eine ganze Gnu-Herde leiser war, als unser Fahrer oder wenn die vereinbarte Zeit zur Weiterfahrt wieder einmal um 30 Minuten überschritten wurde).

Der erste Safari-Tag führte uns von Moshi via Arusha (drittgrösste Stadt Tansanias und Sitz des internationalen Strafgerichtshof in Afrika) in den Tarangire-Nationalpark. Auch die “Heimat der Elefanten” genannt, bietet dieser Park eine enorme Dichte an Tieren in unmittelbarer Nähe zur Grossstadt. Da die “Touri-Dichte” deswegen noch fast grösser ist und sich die Tiere den Trubel gewohnt sind, kommt es zu teilweise seltsamen Verhaltensweisen: Löwen liegen mitten auf der Strasse und bewegen sich keinen Meter, die “Spatzen Afrikas” (Stare) und die Paviane haben verlernt zu jagen und zu sammeln und bedienen sich lieber an den Lunchboxen der Touristen, etc. Dies ist schade und nicht sehr natürlich, dafür haben wir bereits am ersten Tag fast alle grösseren Tierarten gesehen: Elefanten, Löwen, verschiedene Antilopen und Gazellen (die Viecher stinken echt), einen Geparden (von weit weg), Gnus, Zebras, Giraffen, Warzenschweine, Paviane, Dik-Dik’s (kleinste Antilope der Welt), etc. Auch die Baobab-Bäume, welche ohne Blätter und Früchte aussehen, wie “umgedrehte Bäume” (die feinen Äste sehen im Gegensatz zum dicken Stamm aus wie Wurzeln) waren bereits zu sehen. Deren dicke Rinde ist aufgrund des vielen gespeicherten Wassers bei Elefanten besonders beliebt und wird von diesen darum abgeschabt, so dass regelrechte Löcher in den Bäumen entstehen.

Entsprechend war der “Kilometermarathon” vom Lake Manyara via Ngorongoro-Massiv, Süd- und Zentralserengeti bis hin zum nördlichsten Teil der Serengeti an der Grenze zu Kenia (rund 400 km) am nächsten Tag nicht ganz so mühsam. Für etwas Kurzweil sorgten sicherlich auch die Massai: dieses Nomaden- und Kriegervolk lebt bis heute praktisch ausschliesslich von der Viehzucht. Ackerbau wird so gut wie nicht betrieben und auch ein spezielles Handwerk existiert nicht (in den Städten sind die wenigen sesshaften Masai aufgrund ihrer eher kriegerischen Haltung gefragte Securities). Entsprechend einseitig ist auch die Ernährung: Milch, Milch gemischt mit Reis, Milch gemischt mit Mais und als besonderes vitamin- und eisenhaltiges “Leckerli”: Milch gemischt mit Tierblut (mittels Aderlass gewonnen, so dass Tier überlebt).
Früher lebten die Massai im gesamten Gebiet der Serengeti und der Masai Mara in Kenia. Als diese riesigen Savannen-Ebenen jedoch zum Nationalpark erklärt wurden, wurden die Massai ins Ngorongoro-Massiv umgesiedelt. Sie leben auf dem Kraterrand und den äusseren Hängen des ehemaligen Vulkans und sind die einzigen Menschen, welchen es tagsüber erlaubt ist, ihr Vieh in den fruchtbaren Krater zu führen und dort zu weiden. Da dort sehr viele Raubtiere leben, kommt es aber immer wieder einmal zu Zusammenstössen oder wie es Victor formuliert hat: “If Massai good warrior and lucky – lion dead. If not – Massai dead.”

Da auch in Tansania mit Viehzucht niemand mehr reich wird, viele Frauen zu haben aber teuer ist (bei den Massai ist Polygamie erlaubt und verbreitet, vorausgesetzt, dass der Mann vermögend genug ist), haben sich so einige findige Massai-Familien eine neue Geldquelle erschlossen: für 50 Dollar pro Fahrzeug (bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-BIP von 695 US-Dollar im Jahre 2013 ein kleines Vermögen) kann man ihr kleines Dorf besichtigen. Im Preis inbegriffen sind ein Willkommens-Ständchen, ein “Jumping-Contest” (die Beliebtheit von jungen Massai-Männern bei den Frauen ist umso grösser, je höher sie aus dem Stand springen können; Nicola wäre entsprechend eine miese Partie. allerdings geht er davon aus, dass die Massai aufgrund ihres Schuhwerks aus alten Autoreifen auch einen kleinen Vorteil haben Smiley ) und eine private Führung durch die eher primitiven Hütten (ca. 9 m2 pro Hütte; darin eine Küche/Essraum, ein Kinderzimmer und ein Elternschlafzimmer). Gegen eine weitere Spende kann man auch den Kindergarten in vollem Betrieb besichtigen, wobei wir aufgrund des dichten Taktes an Touri-Autos bezweifeln, dass hier nicht auch noch eine gewisse Prise Show dabei ist. Sonst müssten diese Kinder etwa 10 Stunden am Tag büffeln… Ein Massai-Dorf ist übrigens immer gleich aufgebaut: ein Ring aus einfachen Lehmhütten und einem “Viehstall”, welcher zum Schutz vor wilden Tieren von einer einfachen Holzpalisade umgeben ist.

Nach dem “Massai-Paradies” (Victor’s Ausdruck für die Hänge des Vulkans) ging es hinein in die unendlichen Ebenen der Serengeti. Im Süden aufgrund der beginnenden Trockenzeit bereits heiss und staubig, verdichtete sich das Grün der Graslandschaft immer mehr, je weiter wir nach Norden kamen. Entsprechend nahm auch die Anzahl der Tiere zu. Da die Zahl der Touristen wegen der Distanz zu den Städten glücklicherweise umgekehrt proportional abnahm, verhielten sich die Hyänen, Geier, Krokodile und Nilpferde auch wesentlich natürlicher. Insbesondere die drei jungen männlichen Löwen, welche neben einem Brunnenhäuschen Schatten und Abkühlung suchten, waren ein erhabener Anblick. Dies lag sicher auch daran, dass sie im Gegensatz zu ihren Verwandten im Tarangire-Nationalpark sogar kurz den Kopf hoben, um uns Neuankömmlinge zu betrachten…

Weil Victor aufgrund des typisch afrikanischen Optimismus die Fahrstrecke bis zur gebuchten Unterkunft hemmungslos unterschätzt hatte, kamen wir auch noch in den Genuss einer “Safari by Night”, welche dazu führte, dass wir uns weiter verfahren haben und schlussendlich an einem geschlossenen Grenzübergang zu Kenia standen. Gesehen hat man Nachts – abgesehen von einigen seltsamen, dunklen Gestalten an der Grenze – übrigens nichts, weshalb wir ganz froh waren, als unsere Unterkunft endlich in Sicht kam und wir von Andrew – unserem Butler – in Empfang genommen und zum fürstlichen, 4-gängigen Abendessen auf unserer Veranda geleitet wurden… Ähm, Butler? Veranda? 4-Gänger?
Keine Sorge, wir hatten weder einen Sonnenstich, noch hatten wir zu viel Milch mit Blut getrunken. Es handelte sich einfach um eine sog. “tented Lodge” (riesige und fixe Zelte auf einer Holzplattform), welche wir uns speziell für unsere Hochzeitsreise ausgesucht hatten. Unser “Zelt” war entsprechend eher eine grosse Wohnung, mit grossem Schlafzimmer, einem Bad mit separatem WC und Regendusche und riesigem Outdoor-Bereich mit Esstisch, Sofa-Lounge (statt TV gibt es freie Sicht auf die Savanne) und Whirlpool. Im Preis inklusive ist auch der eigene Butler, mehrere Security-Mitarbeiter (geleiten einen zwischen Dämmerung und Morgengrauen zum Zelt) und alle Mahlzeiten, sowie die Safaris tagsüber. Da man mitten in der Wildnis ist und die Tiere nicht davon abgehalten werden, das “Hotelgelände” zu durchqueren, hört man nachts sehr viele spannende Geräusche. So war der Name unseres Zeltes (Löwe) Programm und wir hörten in einer der Nächte ein ganzes Rudel bei der Jagd.

Nach dem Frühstück konnten wir die Löwen zwar nirgends mehr finden, dafür haben wir aber einen anderen Vertreter der “Big 5” bei seiner ersten Mahlzeit des Tages gestört: keine zwei Minuten vom Camp entfernt stiessen wir auf einen Leoparden, welcher gerade eine Gazelle gerissen hatte und diese genüsslich verzehrte. Als er uns sah, ist ihm der Appetit aber wohl irgendwie vergangen: er ergriff die Flucht und wir waren mit der halben Gazelle allein…
Etwas weniger Glück hatten wir mit den Gnus, welche um diese Jahreszeit aufgrund der beginnenden Trockenzeit in Richtung Norden unterwegs sind: wir haben zwar tausende gesehen, gerochen und gehört…die erhoffte Flussüberquerung, welche zweifellos als eines der Safari-Highlights gilt, weil die nicht sehr intelligenten Tiere in Lemming-Manier durch den Fluss stürmen und damit den wartenden Krokodilen direkt in den Mund, fand trotz stundenlangem Warten nicht statt. Bei Rückkehr ins Camp war die Enttäuschung aber schnell vergessen, da “unser” lieber Andrew seine Honeymooner überraschen wollte und im Whirlpool auf der Veranda bereits ein “Rosenbad” hergerichtet hatte.

Und damit noch nicht genug: vor unserer Abreise am nächsten morgen wurden wir eine Stunde früher als geplant geweckt und “entführt”. Per Jeep ging es auf eine höhergelegene Lichtung, wo bereits ein Buffet aufgebaut war. All diese wundervollen Speisen, ein Gläschen Champagner und der Sonnenaufgang über der Savanne. Einfach perfekt! Entsprechend schwer fiel uns der Abschied, insbesondere da eine lange Rückfahrt zurück zum Ngorongoro-Krater vor uns lag. Die Bedrücktheit war aber nur von kurzer Dauer, überraschte uns doch auch die Natur mit zwei ganz besonderen Momenten: wir sahen einen “kleinen” Teil der Gnu-Wanderung (mehrere Tausend Gnus und Zebras auf einem Haufen) und – als absolutes Highlight – ein riesiges Löwenrudel mit mehr als 20 Weibchen, Jungtieren und einem Pascha, welches von Menschen noch völlig “unverdorben” war und auf unsere Anwesenheit entsprechend ungehalten reagierte. Entgegen unserer Befürchtung wurde Victor nicht gefressen (er hat sein Handy in zwei Metern Entfernung von den Löwen mit ausgestrecktem Arm zum Fenster rausgehalten, um ein Foto zu machen) und wir kamen dieses Mal pünktlich in unserer Unterkunft auf dem Krater des Ngorongoro an.

Nach einer – trotz Kaminfeuer im Zimmer – kalten Nacht auf 2400m ü.M. mit stinkenden Wasserböcken vor dem Fenster fuhren wir in den ca. 600m tiefen Krater. Dieser bildet ein einzigartiges Ökosystem mit einer der grössten Raubtierdichten der Welt. Da dies wohl auch auf die Touristen zutrifft, ist hier aber eher wieder “Zoo-Feeling” angesagt. Immerhin haben wir die Hyänen wesentlich näher gesehen und durften die Geburt einer Thompson-Gazelle beobachten. Ausserdem wurden wir Zeugen der Jagd auf Japaner bzw. deren Lunchbox (durch Adler, welche sich ebenfalls an den Menschen gewohnt haben) und sahen unzählige Nilpferde beim Chillen im Schlamm. Die oft erwähnten Nashörner blieben aber leider in den dichten Wäldern versteckt…

Der letzte Safari-Tag war mit Abstand der unspektakulärste, was sicherlich an einer Art “Sättigung” liegen dürfte (“Oh nein, nicht schon wieder ein Elefant/Löwe/Gnu/Zebra!”), andererseits aber auch am Nationalpark selbst: der Lake-Manyara-Nationalpark ist stark bewaldet, wodurch die Sichtung von grossen Tieren sehr viel schwieriger ist. Andererseits gibt es viele Paviane und zahlreiche exotische Vogelarten, wie bspw. Kingfisher, Pelikane, Störche, gekrönte Kraniche, Sekretärvögel (heissen wirklich so), Perlhühner, etc. zu sehen. Leider sind die Vögel nicht die einzigen geflügelten Tiere hier und so hatten wir auch einige unliebsame Begegnungen mit den – aus Sicht von Menschen in Autos – gefährlichsten Tieren: den Tse-tse-Fliegen. Und obwohl wir werde schwarze, noch blaue Kleidung trugen und überdies gefühlt eine Dose Insektenspray eingesprüht hatten, wurden wir dreimal von den Viechern gebissen. Nachdem wir aber auch drei Wochen nach Safariende keine Symptome der gefürchteten Schlafkrankheit aufweisen, können wir davon ausgehen, dass die Mathematik auf unserer Seite war (Infektionswahrscheinlichkeit 0.1%). Glück gehabt!

Flittern auf dem Kilimanjaro by Nicola: Bestiegen und getrunken

„Wo genau wollt ihr hin?“, „wo liegt das?“ oder „ihr seid ja wieder einmal verrückt!“ waren Sätze, welche wir vor der Abreise in unsere Flitterwochen regelmässig zu hören bekommen haben, wenn uns Bekannte nach unserem Reiseziel gefragt haben: Tansania. Und zwar nicht irgendwo nach Tansania, sondern zuerst auf den höchsten Berg Afrikas aka der höchste freistehende Berg der Welt: auf den Kilimanjaro.

Und so sind wir zwei Tage nach unserer tollen Hochzeit in Zürich in den Flieger nach Nairobi gestiegen, wo wir auf ein Kleinflugzeug umsteigen mussten. Dies wäre nun nicht weiter erwähnenswert, wenn nicht schon dieser Umstieg ziemlich speziell ist: erstens muss man ein Visum kaufen, um umzusteigen (wir wollten ja gar nicht einreisen), zweitens ist es ratsam, einen Flughafenangestellten zu „bezahlen“, damit man von den zahlreichen Kontrollen und Menschenschlangen unbehelligt bleibt und drittens wird der Flug überpünktlich ausgerufen, beim Boarding die Leute wie Vieh regelrecht angetrieben und wenn man dann einmal im Flieger sitzt, muss man trotzdem noch 45 Minuten im Flugzeug warten, dass ein paar Nasen mit Verspätung nachkommen.

Entsprechend waren wir trotz unserer Reiseroutine sehr froh, als wir kurz vor Mitternacht auf dem „Kilimanjaro International Airport“ im hohen Norden Tansanias gelandet sind und von unserem Reiseveranstalter höchstpersönlich UND pünktlich abgeholt wurden. Aufgrund von unseren früheren Erfahrungen in anderen Entwicklungsländern waren wir davon doch sehr positiv überrascht. Die rund einstündige Taxifahrt zu unserem Hotel verlief dann völlig unaufgeregt – ja schon fast eintönig – weil alles dunkel und weit und breit keine Menschenseele zu sehen war und dies obwohl die Grossregion um Arusha und Moshi als die drittstärkst besiedelte des ganzen Landes gilt! Dieser Eindruck sollte sich in den nächsten Tagen noch verstärken, weil die Städte zwar durchaus quirlig und etwas chaotisch, im Vergleich zu ihren asiatischen oder indischen Pendants aber schon fast als „kleinstädtisch“ zu bezeichnen sind, so dass es nicht zu einem Kulturschock kommt.

Etwas weniger positiv empfanden wir unser erstes Zimmer im Hotel: so manches kleines und günstiges Hostel auf unserer Weltreise hat dieses in punkto Grösse, Ausstattung und Sauberkeit um Längen übertroffen. Wir waren aber einfach zu müde, um uns noch in derselben Nacht zu beschweren. Als wir dies dann jedoch am nächsten Morgen nachholten und um ein anderes Zimmer baten, gestaltete sich der Wechsel ganz unkompliziert. Dies ist übrigens auch unser Gesamteindruck von der ostafrikanischen (Service-)Kultur: die Menschen sind immer sehr freundlich, hilfsbereit und eine Lösung wird immer gefunden. Der Knackpunkt liegt eher in der Geschwindigkeit der Problemlösung bzw. Effizienz und der Auffassungsgabe gegenüber „komischen westlichen Vorstellungen“ (z.B. im All-Inklusive-Hotel wollten wir Pizza essen, wir wussten aber, dass wir zu zweit nur eine möchten, da unser Hunger nicht allzu gross war. Da wir bezüglich Belag nicht denselben Geschmack haben und es nicht möglich war, die Hälften der Pizza unterschiedlich zu belegen, haben wir eine Pizza bestellt, welche alle Zutaten hatte. Wir haben dann jeweils diejenigen Dinge, welche wir nicht mochten, weggenommen und auf den Teller des anderen geschoben; dieses Vorgehen rief beim Personal das Gefühl hervor, dass wir die Pizza nicht mögen, dabei wollten wir einfach nichts wegwerfen! Nach der afrikanischen Logik hätten wir zwei Pizzen bestellt und den Rest weggeworfen): die beiden Mottos der Einheimischen sind „Hakuna Matata“ (= kein Problem) und „Pole, Pole“ (= immer schön gemütlich).

Nach zwei Nächten in Moshi, einem umfassenden Briefing durch den Reiseveranstalter und dem letzten Check unserer Ausrüstung ging es dann aber endlich los: wir wurden in Moshi (ca. 800m ü.M.) abgeholt und zum Dorf „Marangu“ an den unteren Ausläufern des Kilimanjaro gefahren (1840m ü.M.). Dort registriert man sich bei der Nationalparkleitung und wartet auf seine Lizenzen. Ausserdem wird das mitgebrachte Gepäck gewogen und auf eine angemessene Anzahl an Trägern verteilt (wir hatten das Gefühl, dass dabei etwas getrickst und uns zwei Personen mehr „untergejubelt“ wurden). Abschliessend werden einem die Guides (pro Person einer), der Koch und der „Kellner“ (besserer Träger, welcher auch serviert) vorgestellt. Die „unwichtigeren“ Personen, d.h. die Träger (bei uns sechs Stück), bleiben namentlich unerwähnt, wenn man nicht explizit auf einer Vorstellung beharrt.

Die Etappe des ersten Tages bis zur „Mandara Hütte“ auf 2720m ü.M. ist ca. 6 km lang und nimmt gute drei Stunden in Anspruch. Entsprechend steil ist der Weg durch den Regen- & Nebelwald manchmal, ansonsten ist er aber völlig unproblematisch und von zahlreichen exotischen Pflanzen gesäumt. Wenn man Glück hat, sieht man hier auch verschiedene Typen an Affen.

In der Hütte angekommen, wird man in das tägliche „Prozedere“ eingeführt: bei Ankunft wird einem vom „Butler“ die Dusche aufs Zimmer gebracht, will heissen eine Schale mit warmem Wasser und Seife. Nachdem man sich dann frischgemacht und die eine edle Kopfbedeckung (Sonnenhut) gegen die andere (Wollmütze) ausgewechselt und sein Himmelbett (Schlafsack und Isomatte) gerichtet hat, wird man in den Kronsaal (Gemeinschaftshütte) geleitet, wo ein wunderbares Amuse-Bouche (Popcorn mit heissem Tee) gereicht und anschliessend vom Chefdiener des Hofstaates das mehrgängige Bankett (Suppe zur Vorspeise, Fisch oder Fleisch mit Reis oder Kartoffeln als Hauptgang und Früchte zur Nachspeise) aufgetragen wird. Das Essen ist dabei erstaunlich frisch und gut und spricht für die exzellenten Köche. Übrigens wird man auch morgens durch den „Kellner“ geweckt und auf Wunsch mit Kaffee, Tee und Waschwasser versorgt. Weil im Hofstaat leider kein Leibarzt dabei ist, wird vom Guide jeden Abend auch Sauerstoffsättigungsgehalt und Puls gemessen, damit die Besteigung im Falle von gesundheitlichen Problemen frühzeitig abgebrochen werden kann.

Beim ersten Abendessen haben wir auch diejenigen Personen kennengelernt, welche gleichzeitig mit uns losgezogen sind und welche wir die nächsten Tage immer wieder sehen sollten. Da wir das Glück hatten, an einem eher ruhigen Tag zu beginnen (zu Spitzenzeiten sind 100 Touristen gleichzeitig mit ihrem Hofstaat unterwegs), konnten wir einen guten Kontakt zu allen aufbauen und hatten sogar mehrmals das Glück, eine ganze Hütte für uns alleine zu haben.

Tag 2 führte uns 12 km durch eine Moorlandschaft, von 2720m ü.M. auf 3770m ü.M. Da der Weg sehr breit und einfach ist, kommt man nach knapp sechs Stunden Wanderung bei der Horombo-Hütte an, von welcher man zum ersten Mal den Gipfel des Kili aus weiter Ferne sieht. Da sich auch der Nebel endlich lichtet, sollte man trotz sinkender Temperaturen unbedingt auf genügend starken Sonnenschutz achten. Nur so kann man verhindern, als halbseitig durchgebratener Hummer anzukommen…

Weil die Horombo-Hütte nicht nur Schlafplatz von „Aufsteigern“ ist, sondern auch den Absteigenden als letzte Unterkunft dient und darüber hinaus noch einen Campingplatz für eine andere Route beherbergt, ist es hier mit der Ruhe definitiv vorbei. Nur dem eisig kalten Wasser ist es zu verdanken, dass man trotzdem in der Dusche (ja, wirklich; die gibt es hier!) alleine ist. Die Hütten sind hier wesentlich grösser und auf mehr Gäste ausgerichtet. Unsere beiden „Mitbewohnerinnen“ aus Österreich kannten wir bereits vom Vorabend. Die Mädels waren sehr locker und sympathisch, was aber evtl. u.a. auch den „Drogen“ (Medikamente gegen die Höhenkrankheit) zu verdanken war, welche fleissig eingeworfen wurden. Wir hatten immer grossen Spass und die beiden sind uns bis zum Ende auch jede Nacht erhalten geblieben.

Der dritte Tag ist der Erholung und Akklimatisierung gewidmet: man übernachtet ein zweites Mal in der Horombo-Hütte und unternimmt tagsüber nur eine Kurzwanderung zu den 400 Metern höher gelegenen „Zebra Rocks“, einer schwarz-weiss gestreiften Felsformation, von welcher man zum aller ersten Mal den gesamten restlichen „Weg“ bis zum Gipfel sehen kann. Oh Schreck, da kommt ja noch ordentlich etwas auf uns zu!

Die ersten knapp 1000 Höhenmeter davon (3770 – 4720) nimmt man am nächsten Tag in Angriff: der (gute und sehr breite) Weg führt einen 9 km lang durch eine alpine Wüste, d.h. Sand und Fels soweit das Auge reicht. Hier ist es trockener und windiger als in der Sahara und das atmen fällt immer schwerer. Die ersten Leute beginnen auch über Kopfschmerzen zu klagen. Weil es hier auch keinerlei Wasservorkommen mehr gibt, muss der gesamte restliche Bedarf von den Trägern hochtransportiert werden. Kurz nach der Ankunft am späteren Nachmittag wird das übliche Nachtessen serviert und die Lichter gelöscht, damit man pünktlich um 23:00 wieder aufsteht.

Leider dauerte der Schlaf für uns nicht ganz solange, was wohl aber auch den Geräuschen zu verdanken ist, welche eine „unserer“ Österreicherinnen bei der panischen Suche nach Medikamenten (alles, was noch nicht geschluckt wurde, wurde jetzt eingeworfen) verursachte. Nach Tee, Keksen und dem sorgfältigen „mumifizieren“ der Teilnehmer (Jenny trug 2 Paar Socken + Wärmepads; 3 Paar Hosen; 8 Oberteile und 2 Paar Handschuhe + Wärmepads) startete um Mitternacht der Gipfelsturm. Die ersten knapp 1000 Höhenmeter zum Gilman’s Point (5681m ü.M.) sind hardcore und nahmen bei uns fünf Stunden in Anspruch: zuerst geht es „nur“ steil bergauf (und mit steil meinen wir richtig steil!), dann setzt sich das Ganze in einem Geröllfeld aus Vulkanasche fort (steil UND man sinkt ein) und am Ende folgt eine längere Klettereinlage über grosse Brocken an Vulkangestein. Nichtsdestotrotz haben wir (leider) noch eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang den Punkt erreicht, bei welchem der Kili als bestiegen gilt. Weil wir unsere Extremitäten aufgrund der Kälte (ca. -20 Grad) und des extremen Windes bereits nicht mehr spüren konnten (auch zwei Wochen nach der Besteigung ist in einigen Fingerkuppen das Gefühl noch nicht 100%ig zurückgekehrt) und der Sonnenaufgang erst für 06:30 angesagt war, haben wir sofort die restlichen Kilometer auf dem Kraterrand entlang der drei Gletscher in Richtung Uhuru-Peak in Angriff genommen. Und dann der grosse Moment: um 06:40 stehen wir auf dem höchsten Punkt Afrikas bzw. auf dem Gipfel des höchsten freistehenden Berges der Welt (5895m ü.M.)! Der Ausblick auf die Gletscher, den Krater und bis hinunter in die Savannen von Kenia und Tansania ist gewaltig und entschädigt für alle Mühen! Trotzdem fällt die Entscheidung schnell, nach einigen Fotos und dem Anbringen unseres „Hochzeitsschlosses“ auf dem Peak den Abstieg sofort wieder in Angriff zu nehmen. Auf dem Weg hinunter begegnen uns auch viele Menschen, welche es nur gestützt von ihren Guides schaffen oder vorher entkräftet aufgeben, ganz zu schweigen von all den Kotz**den am Wegesrand…

Erst einmal zur Kibo-Hütte zurück abgestiegen treffen wir auf die anderen. Mit einer Quote von fast 100% Gipfelerreichung ist unsere kleine Truppe überdurchschnittlich erfolgreich gewesen. Allerdings fordert die Anstrengung speziell bei denjenigen, welche ihren Körper mit Medikamenten ruhiggestellt haben, ihren Preis. Deshalb gibt es auch nur eine kurze Verschnaufpause bevor es für die Übernachtung zurück zur Horombo-Hütte geht.

Nach einer Nacht im Tiefschlaf folgt vor dem Abstieg am nächsten Morgen noch die übliche Trinkgeldzeremonie: da das Personal des Kili-Trekkings oft sehr schlecht bezahlt ist (Träger erhalten i.d.R. gar keinen Lohn), ist es überlebenswichtig, rund 20% der Besteigungskosten zusätzlich in Form von Trinkgeldern zu verteilen (USD 130 für den Guide, je USD 70 für Assistant Guide und Koch, USD 55 für den Kellner und je USD 45 für die Träger). Die Leute danken es einem mit einem traditionellen Tänzchen, bevor der Abstieg zum Ausgang in Angriff genommen wird.

Nach den letzten 19km und der Autofahrt zurück nach Moshi wurde uns im Rahmen einer kleinen Feier („Kilimanjaro-Bier“ für die beiden Guides, den Koch und uns; damit gilt der Kili als bestiegen UND getrunken) ein Besteigungszertifikat, sowie eine Packung speziellen Kaffees (gibt es nur für die Erreichung des Uhuru-Peak) überreicht.

Der Berg war besiegt, unsere Füsse und Glieder zerstört, die Finger abgefroren und die Kleidung aus der Gipfelnacht von der Vulkanasche so schmutzig, dass das Waschen einen ganzen Tag in Anspruch nahm, aber wir haben es geschafft und geblieben sind unvergessliche Erinnerungen, tolle Fotos und ein gewisser Stolz auf die erbrachte Leistung.

Ko Samui by Nicola: Multi-Kulti einmal anders; indische Köche & Schneider, asiatische Stürme und australische Weichtiere

Wenn man viel arbeitet und nur noch vier bis fünf Wochen Ferien pro Jahr hat, dann kann man diese nicht nur für Abenteuerreisen verwenden…manchmal muss man auch einfach chillen. So ganz klassisch am Strand “herum gammeln”, gut essen, ausgehen, shoppen, etc. Mit dieser Vorstellung sind wir nach unserer Ausreise aus Myanmar nach Ko Samui geflogen. Dort hatten wir – bereits von zu Hause aus – in einem Hotel einen Bungalow gebucht. Wenn man viel arbeitet, darf man sich ja auch ein bisschen was gönnen clip_image002

Bei unserer Ankunft mitten in der Nacht dann jedoch eine erste Ernüchterung: nach genauerer Betrachtung des Häuschens, welches uns zugeteilt worden war, stellten wir fest, dass dieses bis vor kurzem wohl noch bewohnt war und nicht wirklich gereinigt wurde. Badelatschen neben dem Bett, Fettflecken auf den Kissen, Sand im Bad… Also haben wir uns – trotz der späten Stunde – auf einen “Beschwerdekreuzzug” begeben. Thailänder sind in der Regel zwar freundlich, können aber, wenn sie gerade keine Lust haben oder das Problem einfach nicht erkennen (wollen), eine Lösung sehr resolut verweigern. In solchen Situationen, verbunden mit grosser Müdigkeit, fällt es dann sogar uns Reiseerfahrenen manchmal schwer, die Beherrschung zu wahren UND DANN AUCH NOCH IMMER ZU LÄCHELN, wie das in Asien erwartet wird.

Irgendwie war unser Versuch, die Rezeptionistin zu bearbeiten, dann aber doch von Erfolg gekrönt und wir erhielten sogar ein Upgrade in die allerhöchste Kategorie, wodurch wir für den Rest unserer Ferien in einem Bungalow wohnen sollten, welches einen privaten Pool vor der Tür und einen Whirlpool im Bad hatte und grösser war, als unsere Wohnung in der Schweiz. Und dies ohne Küche, wohlbemerkt clip_image002[1]Da der Strand an dieser Ecke von Ko Samui sehr schön und dank Nebensaison auch praktisch menschenleer war, haben wir unseren eigenen Pool vor der Haustür nicht wirklich oft genutzt. Bei mehr als 25 Grad Wassertemperatur ist das Meer einfach schöner, wären nicht die Quallen…

Bereits am ersten Tag wurde Jenny beim Baden von einer Qualle erwischt. Da sich unsere Begegnungen mit diesen Weichtieren bisher auf das Mittelmeer beschränkt hat, in welchem die Viecher zwar kurzfristig schmerzhaft sein können, sich das Ganze aber nach ein paar Stunden wieder komplett beruhigt, haben uns die “Striemen” auf ihrem Unterarm nicht weiter beunruhigt. Dummerweise waren diese jedoch auch nach einem Tag noch da und verursachten zusätzlich zum brennenden Schmerz auch noch Übelkeit und Kreislaufprobleme. Die Befragung von “Dr. Google” brachte dann auch ans Tageslicht, dass die Quallen rund um die Insel bei weitem nicht so harmlos seien, wie von den lokalen Behörden immer behauptet. Teilweise würden nämlich sogar die gefürchteten “Seewespen” gesichtet, deren Begegnungen mit dem Menschen für Letzteren mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich enden. Übrigens gerade eine Woche vor unserem Aufenthalt auf der Nachbarinsel geschehen. Deshalb unser Tipp: sich nicht vom Meer abhalten lassen, aber einfach immer Augen und Ohren offenhalten…oder halt das wunderbare Frühstück direkt am Meer geniessen und für den Badespass den eigenen Pool benutzen 🙂

Obwohl uns dieses Erlebnis nicht davon abhielt, weiterhin gelegentlich ins Meer zu gehen, waren wir froh, dass Baden auf Ko Samui bei weitem nicht die einzige Option ist, um einen tollen Urlaub zu erleben. Neben dem Kennenlernen von netten Leuten in unserem Alter (ein Hallo an Christian & Heleni, falls ihr das Lesen solltet) kann man zum Beispiel aktiv daran arbeiten, die Ferien “rentabel” zu machen bzw. für Dinge, welche man zu Hause sowieso kaufen würde/müsste und welche in der Schweiz viel teurer sind. Ein solches Beispiel, von welchem Nicola bereits im Vorfeld wusste, dass er exzessiven Gebrauch machen würde, sind die Schneider: mit etwas Umhören findet man rasch extrem fähige Leute, welche einem einen Anzug (oder auch mehrere) inklusive Hemd auf Mass fertigen und dafür einen Bruchteil verlangen, den man in Europa für ein Modell von der Stange bezahlen müsste!

Eine weitere Möglichkeit, sich die Zeit zu vertreiben, wenn das Wetter wieder einmal nicht ganz mitspielt (es war Regenzeit, was man an drei Tagen auch gespürt hat…) ist der Besuch eines Kochkurses. Zu dutzenden für das Erlenen der thailändischen Küche angeboten, wollten wir natürlich etwas exklusiveres, insbesondere da wir schon ganz passabel Thai kochen können (denken wir zumindest *hehe*): ein indischer Kochkurs beim ehemaligen Koch der Palastküche in Rajasthan! “D.D.”, unser grosser Lehrmeister, hat uns denn auch einen Tag lang mit viel Humor, teilweise aber auch harten Tönen, durch seine Küche gescheucht. Das Resultat war mehr als lohnenswert und schon bald werden in der Schweiz einige “Testobjekte” bei uns in den Genuss der neuen Künste kommen…

Natürlich darf bei so viel seriöser und harter Arbeit auch der Ausgang nicht zu kurz kommen. Und so traf es sich doch wunderbar, dass “per Zufall” (wars natürlich nicht, sondern alles geplant) während unseres Aufenthalts auf Ko Samui auf der Nachbarinsel Ko Phangan eine weitere Ausgabe der legendären “Full Moon – Party” stieg. Dieser Anlass gilt als einer der grössten wiederkehrenden Openair-Parties der Welt (je nach Saison besuchen zwischen 10’000 und 100’000 Menschen den Event) und findet in einer malerischen Bucht auf dem etwa 2 Kilometer langen “Hadriin-Strand” statt. Da wir nicht unbedingt scharf darauf waren, die Nacht nach der Party auf der Backpacker-Insel Ko Phangan zu verbringen, sind wir per Speed-Boat (750 – 900 PS an einem kleinen Kutter) an- und auch wieder abgereist. Zum Glück haben wir uns im Vorfeld bereits über die verschiedensten Anbieter informiert und bei einem der teuersten gebucht: die 20 Franken mehr sollten sich als eine der besten Investitionen herausstellen! Als wir nämlich von unserem Hotel abgeholt und zum Pier gefahren wurden, war der Himmel noch blau, das Meer noch ruhig und unser Kapitän noch glücklich. Als wir dann aber im Boot sassen und etwa die Hälfte der Strecke (ca. 30 Kilometer) zurückgelegt hatten, kam urplötzlich ein heftiger Sturm auf, so dass man weder Ko Samui noch Ko Phangan sah (normalerweise sieht man beide), der Regen alle Insassen innert Sekunden bis auf die Unterwäsche durchnässte und die Wellen mit grosser Gewalt über die Reling brachen! Und dies auf einem Bötchen mit Platz für 15 Leute, ohne Licht, Radar, Sonar, Echolot, etc. Obs an der guten Ausbildung des “teuren” Anbieters gelegen hat oder wir einfach nur Glück hatten: wir sind lebendig rübergekommen und eigentlich wäre dem Beginn der Party nichts im Weg gestanden…wären da nicht die durchnässten Kleider gewesen… Und so musste eine Lösung her: für Jenny bestand die darin, sich bei einem Souvenirladen – welcher aufgrund des Regens gerade seine Preise auf trockene Kleidung vervierfacht hatte – einen Bikini, ein Tuch, sowie ein Strandkleid zu kaufen. Nicola berief sich dagegen auf eine Bacpacker-Tugend und suchte eine Wäscherei mit Tumbler auf – mitten in der Nacht, triefend Nass und mit einem “Buckett” (kleiner Kübel, in welchem man Alkohol mit Limonade mischt und dann mit Strohhalmen trinkt) in der Hand 🙂 Entsprechend unerfreut war die Besitzerin der Wäscherei – aus Mitleid hat sie dann aber trotzdem alles – mit Ausnahme von Jennys’ BH – getrocknet.

Wobei wir bei der nächsten legendären Geschichte dieses Abends angelangt wären: weil der BH nämlich nicht trocken war, Jenny inzwischen aber frische Kleider trug, wurde er kurzerhand in Nicolas’ Hosentasche verfrachtet. Dort blieb er leider jedoch nicht lange, sondern wurde Opfer eines Taschendiebstahls. Einfach unglaublich!

Und wie war die Party, wenn man sie nicht gerade damit verbracht hat, auf das Ende des Trocknungsprogramms zu warten oder bestohlen zu werden? Sehr empfehlenswert: es gibt tolle Musik mit interessanter Beleuchtung, welche durch die Bemalung des eigenen Körpers mit fluoriszierender Farbe noch mehr zur Geltung kommt, viele verrückte (oder betrunkene?) Menschen, welche sich für nichts zu schade sind und sogar bei den öffentlichen “Seilhüpfwettbewerben” mit brennendem Seil mitmachen und zweimal duschen ist auch noch inklusive! Zweimal? Ja, einmal auf der Hinfahrt und einmal auf der Rückfahrt (obwohl kein Sturm mehr da war, ist unser Kapitän aufgrund von “Stalldrang” so schnell gefahren, dass kein Kleidungsstück trocken blieb)! Ein wahrhaft “feuchtfröhliches” Erlebnis!

Zum “ruhigen” Abschluss unserer Ferien gingen wir dann noch zu einem Thaiboxkampf, welcher von der Wettmafia aber teilweise so stark beeinflusst wurde, dass wir gewisse Resultate ernsthaft anzweifelten.

Und so geht unsere Reise leider wieder einmal zu Ende 😦 Aber nächstes Jahr kommt bestimmt und damit auch die nächsten Ferien!

Myanmar by Nicola: Im Spannungsfeld von Fortschritt und Tradition

Nachdem wir uns in Bangkok an Asien anklimatisieren konnten, waren wir bereit für neue Erfahrungen in – für uns – noch unbekannten Gefilden. Und wo ginge dies besser, als in einem Land, welches bis vor einigen Jahren von einer brutalen Militärjunta regiert wurde und deshalb lange komplett von der restlichen Welt abgeschottet war? In einem Land, dass durch diese Abschottung verhältnismässig arm ist, sich aber auch gerade deswegen seinen traditionellen und kulturellen Reichtum erhalten konnte, ohne dass er von äusseren Einflüssen „verwässert“ worden wäre. In einem Land, in welchem Bildung auch heute noch der reichen Elite vorenthalten ist, damit „der Pöbel“ nicht aufmüpfig wird. In einem Land, in dem ausländische SIM-Karten nicht funktionieren, Internet langsam und/oder zensiert und Stromausfälle an der Tagesordnung sind.

Dieses Land heisst Myanmar (früher Burma) und befindet sich zur Zeit in starkem Umbruch: praktisch täglich öffnen neue Hotels und Restaurants, Technologie hält immer mehr Einzug (sogar bei den Mönchen; manch einer hat ein iPad oder Smartphone), Fluggesellschaften spriessen wie Pilze aus dem Boden (und so manche geht auch wieder ein), die Gepäckbänder an den riesigen, ursprünglich vom Militär errichteten und pompösen Flughäfen werden teilweise wieder benutzt (sehr oft aber auch nicht, da menschliche Träger noch billiger zu sein scheinen, als Strom) und sogar der Konsum von Alkohol wurde – zumindest für Männer – (leider?) legalisiert (Jenny hat bei der Aufnahme von Getränkebestellungen jeweils nur die Karte mit den Softdrinks erhalten 🙂 ). Gleichzeitig sind viele – überwiegend buddhistische – Traditionen noch intakt: die Kleiderordnung ist im ganzen Land und speziell in Tempeln sehr strikt, Mönche dürfen von Frauen nicht berührt werden und die Schuhe müssen in fast allen Räumlichkeiten (öffentlich und privat) immer ausgezogen werden.

Unser erstes Ziel in Myanmar war die ehemalig Hauptstadt Yangon, welche auch heute noch die grösste Stadt des Landes darstellt und vor allem wegen der Shwedagon Pagode (grosses buddhistisches Kloster), deren Stupa unter anderem aus viel Gold besteht, bekannt ist. Natürlich haben auch wir uns dieses imposante Bauwerk nicht entgehen lassen und mehr als 6 Stunden auf der riesigen Anlage verbracht, in denen wir nicht nur unzählige Fotos geschossen, sondern vor allem auch die vielen Menschen beobachtet haben. Neben dieser Pagode haben wir uns an einem Markt mit Essständen mit den burmesischen Spezialitäten vertraut und eine Zugfahrt mit dem Regionalzug rund am Yangon gemacht. Auf dieser rund 3 stündigen Fahrt erhält man für 30 Rappen pro Person einen guten Überblick der burmesischen Bevölkerung und ihrer Lebensweise. Und zwar sowohl in der Statd, wie auch auf dem Land. Von arm, wie auch von wohlhabend.

Zweites Ziel unserer kurzen Rundreise in Myanmar war Mandalay, die grösste Stadt des Nordens. Wenn man diese Stadt betritt, fällt einem sofort der immense Unterschied im Standard auf: war Yangon noch verhältnismässig modern und mit guter Infrastruktur ausgestattet, präsentiert sich Mandalay eher als typische asiatische Grossstadt: laut, chaotisch, müffelnd und mit katastrophalen Strassen, gleichzeitig aber auch mit dem – für diese Städte – ganz eigenen Charme. In der schwülen Nachmittagshitze haben wir uns zu Fuss zu einem buddhistischen Kloster aus Teakholz durchgeschlagen, bevor wir mit einem einheimischen Sammeltaxi mit etwa 30 anderen Passagieren aus der Stadt hinausgefahren sind, um den legendären Sonnenuntergang auf dem Taungthaman-See mit der bekannten U-Bein-Brücke (längste Teakholz-Brücke der Welt) zu geniessen. Die Bootsfahrt auf dem See ist äusserst empfehlenswert. Vor unserer Weiterreise nach Bagan wollten wir eigentlich noch früh morgens zum Sonnenaufgang den Mandalay Hill besteigen. Leider fiel diese Unternehmung aufgrund von heftigen Regenfällen während der Nacht im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser“.

Der andauernde Regen (es ist zur Zeit auch Regenzeit in Südostasien) hätte uns auch beinahe bei unserer Reise nach Bagan einen Strich durch die Rechnung gemacht, musste sich unser Bus doch immer wieder einmal durch komplett überflutete Strassen mit reissenden Bächen kämpfen. Nach sechs Stunden war dann aber auch diese Hürde gemeistert und wir kamen in Bagan an, dem eigentlichen Highlight unseres Myanmar-Trips. Diese Region – von welcher viele überzeugt sind, dass sich der Ursprung des Buddhismus hier befindet – ist übersäht mit Pagoden und Stupas von jeder Grösse und Form. Manche der Tempel kann man betreten (ein Buddha in jede der vier Himmelsrichtungen), andere besteigen (für Sonnenauf- und -untergänge). Die rund 40 Quadratkilometer erkundet man dabei am besten per E-Bike, ist es mit „normalen“ Fahrrädern in der grossen Hitze doch sehr anstrengend. Wir haben je einen Tag mit beiden Verkehrsmitteln absolviert und empfehlen die E-Bikes, sofern man denn die Batterieanzeige im Auge behält. Ansonsten drohen lustig anzuschauende, aber äusserst kräfteraubende „Abschleppaktionen“.

Abgesehen von den etwas mühsamen Verkäufern rund um die bekannten Tempel in Bagan, sind die Einheimischen immer sehr hilfsbereit und freundlich. Durch ihre chaotische Art wird zwar immer wieder die Planung über den Haufen geworfen, eine – i.d.R. sehr gute – Alternativlösung steht aber immer schnell bereit.

Bangkok by Nicola: Stadt der (B)Engel?

Nach mehr als einem Jahr Arbeit und „normalen“ Ferien, d.h. in der Nähe unseres Wohnortes und in bekannten Kulturkreisen, ist für drei ganze Wochen endlich wieder einmal eine Kur gegen das dauernde Fernweh angesagt: es geht nach Südostasien!

Unser erstes Ziel dabei ist eine Metropole, welche wir trotz acht Monaten Asien auf unserer Weltreise nie besucht haben: Bangkok, „Stadt der Engel“, voll von Wiedersprüchen: Luxusshopping in den grössten Malls von Südostasien direkt neben traditionellen, ärmeren Vierteln; Buddhistische Tempel in der Nachbarschaft der legendären Kao San Road oder von Bordellen; einfaches Essen an Strassenständen neben 5-Sterne-Palästen mit westlichen Menüs; in der BTS (Magnetschwebebahn) Mönche neben Bankern… Die Aufzählung könnte beliebig fortgesetzt werden.

Da unsere Ferien – im Gegensatz zur Weltreise – auch genügend Erholung bieten sollten, steigen wir während unseres Südostasientrips nicht mehr wie gewohnt in Hostels ab, sondern gönnen uns etwas bessere Hotels. Und weil Bangkok flächenmässig gigantisch ist, gabs als erstes ein Zimmer mit Aublick: im 32ten Stock eines Hotels in der Nähe des Chaopraya-Flusses wurde rundum für unser Wohl gesorgt und sogar vom Pool aus (im 14ten Stock) hatten wir einen sensationellen Blick über die Umgebung. Aber trotz feinem Essen und gutem Service hat es uns natürlich nicht lange im Hotel gehalten.

Dank unmittelbarer Nähe zur BTS sollte die Erkundung der Megacity auf eigene Faust leichtfallen – dachten wir zumindest… Leider hat uns dabei das unlogische Verkehrssystem von Bangkok einen Strich durch die Rechnung gemacht: neben dem Strassenverkehr, dessen Teilnehmer 24 Stunden am Tag im Stau stehen, gibt es die BTS, die südlichen Metrolinien, die nördliche Metro und die Busse, wobei alle Transportmöglichkeiten von einer anderen Gesellschaft betrieben werden, so dass Umsteigen, Tarifsystem, etc. sehr mühsam und intransparent sind. Da Bangkok an den Ufern von zwei grossen Flüssen liegt, werden die ganzen klassischen Transportmittel durch Boote ergänzt, welche regelmässig zwischen fixen Stationen verkehren. Weil die Sehenswürdigkeiten, welche wir anschauen wollten, alle besser per Schiff zu erreichen sind, waren wir auch regelmässige Nutzer dieser Kähne. Damit haben wir den Wat Poh – bekannt für seinen gewaltigen liegenden Buddha – und den Wat Arun besucht, wobei uns insbesondere an den ersten Tagen die Hitze verbunden mit der hohen Luftfeuchtigkeit schon noch etwas Probleme bereitet hat.

Auch den bekannten Königspalast mit seinen vielen goldenen Tempeln und Heiligtümern haben wir auf diesem Weg besucht. Neben den eindrücklichen Gebäuden waren wir aber vor allem über die extrem strenge Durchsetzung der Kleiderregeln erstaunt: obwohl wir – wie überall in Asien – schulter- und kniebedeckende Shirts und Hosen trugen, mussten wir uns „angemessene Kleidung“ ausleihen, weil Jennys Top angeblich transparent und Nicolas Hose zwei Milimeter (!!!) zu kurz waren 🙂 Im Inneren des Palastes sind wir dann aber auf Leute gestossen, welche das Sightseeing richtig anstrengend machen: hunderte von Chinesen auf Gruppenreise!

Von so viel geballter Anstandslosigkeit (spucken, drängeln, schieben) muss man sich zuerst einmal wieder erholen.Und so gings im Anschluss an die Kao San Road, ihres Zeichens Backpacker-Hochburg, Paradies für Fälscher jeglicher Art, Zentrum des Nachtlebens, etc. Allerdings waren wir nach unserem Besuch eher ein bisschen enttäuscht, stimmen aus unserer Sicht viele dieser Klischees doch eigentlich nicht: die angeblichen Backpacker waren (unserem geschulten Auge nach zu urteilen) normale Pauschaltouristen, von Rotlichtmilieu fehlte jede Spur und gefälschte Pässe gabs auch nicht an jeder Ecke… Dafür haben wir ein weiteres kulinarisches Highlight für uns entdeckt: geröstete Heuschrecken. Leicht gesalzen schmecken sie wie Chips, sind aber wesentlich gesünder und enthalten erst noch viel Eiweiss. Die Forderung der WHO nach Verzehr von mehr Insekten können wir hiermit nur unterstützen 🙂

Den letzten Tag verwendeten wir für die Besichtigung des Lumpini Parks (ähnlich wie Central Park in NYC; mit grossem See) und einem Besuch der Sirocco-Skybar auf dem Lebua State Tower. Bekannt aus dem Film „Hangover 2“, war für uns das Ganze eher etwas enttäuschend, weil die Terrasse aufgrund von Regen geschlossen war und man für die Preise der Cocktails in Thailand schon fast ein Auto kaufen könnte! Also nur bei schönem Wetter machen!

Lappland by Nicola: Es werde Licht…oder vielleicht auch nicht

Und endlich sind wir wieder unterwegs! Wer nun denkt, dass wir unsere Zelte in der Schweiz abgebrochen und uns zu einer weiteren Weltreise aufgemacht haben, liegt falsch – die Weltreise ist definitiv (leider) vorbei. Trotzdem haben wir ja ab und zu “normale” Ferien (knapp fünf Wochen pro Jahr, um genau zu sein), welche fleissig genutzt werden wollen, um weitere Orte zu erkunden.

Da wir im Laufe der Weltreise vornehmlich Länder mit gemässigten bis warmen Temperaturen besucht haben, sollte es dieses Mal in einen lebensfeindlicheren Teil unserer schönen Erde gehen. Und weil wir noch nie Polarlichter gesehen haben, fiel spontan der Entscheid, Neujahr in Saariselkä zu verbringen. Was, noch nie gehört? Diese 1’200 Kilometer nördlich von Helsinki gelegene Metropole im finnischen Lappland hat (angeblich) 11 Skipisten (alle am gleichen Hügel, welcher ganze 718 Meter hoch ist), einen Laden und einen Bankomaten und beherbergt mehrere 100’000 Einwohner. Allerdings haben 99.99% davon vier Beine und tragen Pelz und Geweih. Die 311 verbleibenden Zweibeiner leben vor allem vom Tourismus (der Ort hat mehr als 10’000 Betten), etwas Rentierzucht und der Fischerei. Die “Lappen” bzw. “Samen” genannte Bevölkerung ist im Schnitt sehr gross gewachsen, hat dunkles Haar, blaue Augen und spricht ein gewöhnungsbedürftiges (aber grammatikalisch sehr gutes) Englisch, welches ähnlich betont wird, wie die lokal gesprochene Sprache. Es sind eher zurückhaltende Menschen, jedoch äusserst freundlich und hilfsbereit, was doch erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass sich die Sonne während einem grossen Teil der Wintermonate wenig bis gar nie zeigt. Zumindest Nicola wäre in dieser Gegend ein miserabler Gastgeber, war er doch schon nach knapp einer Woche Aufenthalt mit “Sonnenentzug” teilweise so unausstehlich, wie ein junger Husky dessen Schlitten gebremst wird 🙂

Statistisch gesehen sollte es zwischen Dezember und Januar auch etwas kühler werden (so um die minus 30 Grad). “Leider” war die Eiszeit einige Tage vor unserer Ankunft (es hatte anscheinend sogar minus 42 Grad) bereits vorbei und wir verbrachten die Zeit bei warmen minus 15 bis minus 8 Grad! Da war die im Hotelzimmer integrierte Privatsauna ja fast überflüssig! Immerhin konnten wir darin die eingenommen Kalorien des exzellenten lappischen Essens (Rentier, Lachs, Weissfisch, etc.) wieder abschwitzen. Generell ist diesbezüglich zu erwähnen, dass die Mahlzeiten hier unsere Erwartungen immer übertroffen haben, sind doch auch so einfache Gerichte wie Pizza und Hamburger dank der Verwendung von lokalen Zutaten wie Rentierfleisch oder Lachs immer mit einem “Spezialitäten-Touch” versehen. Da die wirklich exklusiven Gerichte auch entsprechend kosten (ein klitzekleines Rentierfillet kostet im Restaurant ohne Beilagen 32 Euro), kam uns das Silvesterbuffet wie gerufen, da dort zahlreiche lokale Leckereien inbegriffen waren! Dank diesem Umstand konnten wir auch darüber hinwegsehen, dass sowohl die Finnen, wie auch die anderen Touristen definitiv nicht zur Gattung “Partytier” gehören und wir am Neujahrabend um 21:00 (!!!) bereits die letzten im Restaurant waren.

Da die nordischen Tage innerhalb des Polarkreises wie bereits erwähnt nicht zu den längsten gehören – Tageslicht in Form von Dämmerung gibt es während knapp vier Stunden, die Sonne zeigt sich nie – will das Sightseeing-Programm gut geplant sein. Und so haben wir am ersten Tag des neuen Jahres den unglaublich hohen Gipfel des Skigebietes bei eisigem Wind mit Schneeschuhen erklommen. Dieser vermittelte uns aufgrund seiner Kargheit und der vorherrschenden Sturmböen etwas das Gefühl, auf einer Expedition zum Nordpol zu sein. Etwas weniger kalt und anstrengend ging es am nächsten Tag bei einer Schneemobilausfahrt zu einer Rentierfarm zu und her. Mit motorradähnlichem Feeling und Hand- und Fussheizung düsten wir durch die wunderschöne Winterlandschaft, ab und zu nur ausgebremst durch Japaner, welche wohl “vorsichtig Fahren” mit Tempo 10 gleichgesetzt haben 😉

Auch der Ausflug am nächsten Tag war mit den Schneemobilen. Dieses Mal ging es jedoch an einen nahegelegenen See zum Eisfischen. Was aufregend klingt, ist zu Beginn anstrengend (Loch bohren), dann langweilig (warten, warten, warten) und in unserem Fall zuletzt frustrierend, weil trotz “Stereofischens” von Nicola keiner angebissen hat. Hungern mussten wir trotzdem nicht, hatte unser Guide doch “zufälligerweise” ein paar lappische Würste (Mischung aus Schweine- und Rindfleisch) im Gepäck, welche er uns am Lagerfeuer servierte. Ein Schelm wer denkt, dass in dem See gar keine Fische leben…

Die leckeren Würstchen sollten wir übrigens nicht zum letzten Mal gegessen haben, wurden sie doch auch auf einer abendlichen Tour zum Auffinden von Nordlichtern serviert. Gehört hier wohl zum Standardprogramm für Touren, deren “Ziel” nicht erreicht wurde: Nordlichter haben wir nämlich keine gesehen, da es bewölkt war und geschneit hat 😦

Das Wetterglück war uns – abgesehen davon, dass es nicht ganz so kalt war – sowieso nicht hold, haben wir doch während den gesamten sechs Tagen kein einziges Polarlicht gesehen! Dafür wurden wir jedoch auch am letzten Tag mit einer exzellenten Tour entschädigt: mit sechs “HS” (Hundestärken) ging es für vier Stunden durch die verschneite Heimat von “Santtichlaus”. Abgerundet wurde das Programm mit einer vorzüglichen Lachssuppe und dem Halten der kleinen Huskies. Ein Bubentraum von Nicola ist in Erfüllung gegangen.

Und so können wir abschliessend trotz unerfüllter “Hauptmission” das Abenteuer Lappland sehr empfehlen. Und auch die stetige Dunkelheit macht das Erlebnis ganz speziell, auch wenn wir nun froh sind, die Sonne seit einer Woche wieder einmal zu sehen.

Miami & Rückkehr in die Schweiz by Nicola: Die 3 M (Muckis, Möpse & Moneten)

Weil “richtige” Rucksacktouristen ihre Weltreise natürlich nicht im Luxushotel beenden, sind wir für die letzten vier Tage unseres Trips in Miami Beach “standesgemäss” in ein Hostel eingekehrt: sieben Quadratmeter, ein Etagenbett und eine kleine Klimaanlage. So geht das Smiley Da wir aber sowieso nur sehr wenig Zeit in unserer Unterkunft verbringen wollten, hat uns das Ganze aber nicht weiter gestört. Einziger Wehrmutstropfen war der Preis: für unsere Besenkammer in South Beach mussten wir einiges mehr hinblättern, als für unser Luxusapartment in Cabarete. Wirft man allerdings einen Blick aus dem Fenster oder flaniert die Strassen des hippsten Viertels von Miami entlang, wird einem aber schon bald klar, weshalb das so ist: das “günstigste” Auto, welches man während einer Viertelstunde sieht, ist ein Ferrari und auch vor den riesigen Wohnblöcken (richtig gelesen: WOHNBLÖCKE, nicht Villen!) stehen fast ausschliesslich Wagen aus limitierter italienischer oder britischer Produktion. Und wer wirklich etwas auf sich hält und das nötige Kleingeld dazu hat, der besitzt eine Villa auf einem der vorgelagerten Inselchen und hat sogar zwei Parkplätze, allerdings nicht für Autos, sondern für zwei mehrstöckige Jachten! Und wo investiert der durchschnittliche Einwohner von South Beach sein Geld, wenn er bereits eine Villa, mehrere Schiffe und eine Tiefgarage voll von Rolls Royce’ hat? Natürlich ins “Tuning” des eigenen Körpers, will heissen, dass viele Männer hier vor lauter Bauchmuskeln und Bizeps sich gar nicht mehr dir Mühe machen, sich auf die Suche nach einem passenden T-Shirt oder Hemd zu machen, sondern oben ohne durch die Strassen schlendern, während ihre Frauen / Gespielinnen aufgrund von überquellenden – zumeist künstlichen – Dekolletees die Tastatur ihres PC’s wahrscheinlich zum letzten Mal gesehen haben, bevor sie zum Chirurgen ihres Vertrauens gingen.

Treffpunkt Nummer eins dieser erlauchten Gesellschaft ist die Strandpromenade, wo den ganzen Tag Party herrscht und man bis lange nach Mitternacht den Herren der Schöpfung beim Training im “Openair-Fittnesscenter” zuschauen kann. Zwar hat die Promenade entsprechend einen ziemlich hohen Unterhaltungswert, allerdings aber auch ihren Preis, wie wir bei einem Treffen mit einer Freundin von Jenny schmerzlich feststellen mussten: zehn – wenn auch schön angerichtete – Ravioli gehen hier für den Preis von knapp 40 Dollar über den Tresen, ein Cocktail schlägt mit 45 Dollar zu buche! Kein Wunder, sind zumindest die Amis in Miami Beach alles andere als fett Smiley Um so beruhigter waren wir, als wir feststellten, dass die Preise für den Hauptgrund unseres Besuchs in Miami dieselben waren, wie in den restlichen nordamerikanischen Staaten: die USA bleiben aus unsere Sicht einfach das Land mit dem besten Preis-/Leistungsniveau für Shopping, wenn man sicher gehen will, keine Fälschungen zu kaufen. Und shoppen kann man in Miami zweifellos, egal ob an der sehr schön gemachten “Boutiquen-Strasse” in South Beach oder in den gewaltigen Malls von Downtown.

Abgesehen von einem ungeplanten Wechsel der Unterkunft – das erste Hostel war bei unserer Rückkehr am dritten Abend komplett in roten Plastik gehüllt und grosse Warnschilder mit Hinweisen auf Ungeziefer-Tilgungsgift rieten vom Betreten ab – verlief unser Kurzaufenthalt in der “lateinamerikanischsten Stadt der USA” (es sprechen hier mehr Einwohner Spanisch als Englisch) ganz nach Plan: essen, schlafen, shoppen und den Kulturschock der westlichen Welt verarbeiten. Auch haben sich die Staaten seit unserem letzten Besuch vor vier Jahren etwas zum Guten gemausert: heute existieren viel mehr Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten mit einem Angebot an Gemüse, Salaten, etc., die Menschen sind im Schnitt nicht mehr ganz so stark übergewichtig und auch die “amerikanischen Panzer” (SUVs und Jeeps) verschwinden immer mehr aus dem Strassenbild. Nur in einem Punkt ist der American way of life einfach unverbesserlich: Essen wird oft ausschliesslich in Pappgeschirr serviert, damit man sich den Abwasch ersparen kann… Abgesehen davon hat es gefallen und wir waren wohl nicht zum letzten Mal hier.

Entsprechend sind wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge in das Flugzeug nach London gestiegen, von wo es nach Umsteigen weiter nach Basel ging. Dort erwartete uns ein Überraschungs-Empfangskomitee mit Kuhglocken, Nationaltrikots und einem riesigen Geschenkkorb mit Produkten aus der Heimat, gefolgt von einem wunderbaren Nachtessen im Kreis der engsten Familien. Vielen Dank! Ihr seid alle super!

Und nun sind wir also wieder in der Heimat. Einerseits ist es zwar schön, wieder zu Hause zu sein, Familie und Freunde nach so langer Zeit wiederzusehen, einen eigenen Kleiderschrank mit Auswahl zu haben, Schweizer Essen zu geniessen, nicht dauernd paranoid sein zu müssen und nicht alle paar Tage den Rucksack zu packen. Andererseits war es aber auch ein unvergessliches, abwechslungsreiches und spannendes Jahr mit vielen Entdeckungen und Bekanntschaften und Erlebnissen, von welchen wir noch ein Leben lang zu erzählen haben. Wir würden eine solche Reise sofort wieder machen und empfehlen es auch allen, die die Möglichkeit dazu haben. Wir sind dankbar, dass wir die Gelegenheit zu diesem wunderbaren Trip hatten. Wir möchten uns bei allen bedanken, welche uns immer unterstützt, motiviert und nicht vergessen haben und wir hoffen, dass auch ihr durch diesen Blog ein bisschen an unserer Reise teilhaben durftet.

PS: Irgendwann in nächster Zeit folgen noch die abschliessenden Beiträge zum Essen, die letzten Geschichten von Joggeli, sowie eine Budgetaufstellung, falls man selbst einen ähnlichen Trip plant. Also dranbleiben Smiley

Cabarete by Nicola: Das tägliche Warten auf den Wind

Wegen einer Fehlbuchung unsererseits und einer sehr inkulanten chilenischen Fluggesellschaft, kamen wir nach unserem Galapagos-Aufenthalt beim Verlassen von Ecuador unfreiwillig in den Genuss eines “Campingerlebnisses” der etwas anderen Art: eigentlich war geplant, von den Galapagos-Inseln via Quito, Lima, Sao Paulo und Miami in die dominikanische Republik zu fliegen. Dummerweise haben wir aber den Flug von Quito nach Lima für das falsche Datum gebucht (einen Tag später), wodurch wir alle anderen Anschlussflüge verpasst hätten. Und obwohl die “richtige” Maschine eine Stunde vor Abflug noch mehrere dutzend freie Plätze gehabt hätte, hätten wir nur gegen Bezahlung eines klitzekleinen Aufpreises von 740 US-Dollar pro Person (die ursprüngliche Buchung dieses knapp 2-stündigen (!!!) Fluges hatte 130 Dollar pro Person gekostet) unser Ticket umschreiben lassen können! Für einen wesentlich kleineren Betrag konnten wir im Internet aber noch Billete für den nächsten Tag direkt nach Miami ergattern, wodurch uns mehrere unnötige Flüge erspart blieben. Der Nachteil: wir sassen eine Nacht in unserer ultimativen Lieblingsstadt in Südamerika fest, in welcher wir uns Nachts nicht aus dem Flughafen getrauten… Lösung: Man nehme den Schlafsack, rolle ihn in einer “gemütlichen” Position auf dem Boden vor dem Büro der Fluggesellschaft aus und schlafe mit dem Kopf auf seinen Wertsachen. Sorgt zwar garantiert für viele belustigte oder abwertende Blicke, bringt einem aber einige kostenlose, sichere (man wird am Flughafen bewacht) und verhältnismässig erholsame Stunden ein Smiley Liebe LAN, wir danken dir für das unvergleichliche Erlebnis…

Entsprechend froh waren wir, als wir nach 30-stündiger Wartezeit und einigen Stunden Flug in Cabarete – einem Ort an der Nordküste der dominikanischen Republik – angekommen sind. Die folgenden zwei Wochen standen dann ganz im Zeichen der Akklimatisierung an die westliche Welt: wir hatten ein weiches Bett, viel Platz im (sauberen) Hotelzimmer, eine Toilettenschüssel, welche auch wieder “papiertauglich” war, Restaurants, deren Gerichte auch tatsächlich alle bestellt werden konnten (speziell in Asien und Südamerika sind des Öfteren nur etwa ein Drittel bestellbar, weil die Zutaten gerade nicht vorhanden sind), Satellitenfernseher mit über 400 Kanälen aus der ganzen Welt … und natürlich das Meer, die Wellen und der Wind, welche alle eine zentrale Rolle spielten, wollten wir doch auch die auf der Reise verlorenen Muskeln mit viel Wassersport wieder aufpäppeln.

Jennys’ Wahl viel dabei auf das sogenannte “Stand-up Paddeling” (SUP), einer Kombination aus Rudern, Surfen und Wellenreiten, bei welchem viel Balance, Ausdauer und Kraft in den Armen gefragt sind. Nicola entschied sich für die windgetriebene Variante und schrieb sich für einen weiteren Kurs im Kite-Surfen ein: dabei steht man auf einer Art Snowboard und lässt sich von einem überdimensional grossen Drachen durch die Fluten ziehen. Und weil SUP eher ruhiges Wasser mit wenig Strömung, Kite-Surfen aber viel Wind und entsprechend auch Wellen erfordert, ging der Tag für Jenny früh los und artete am Nachmittag teilweise in ausdauerndes Warten auf den Wind für Nicola aus. Schlussendlich konnten wir aber beide unseren aufgestauten Bewegungsdrang ausleben und sind jetzt wider gut in Form.

Der einzige Ausflug weg von Cabarete führte uns ins benachbarte Sosua, früher einmal beliebter All-Inclusive-Urlaubsort, heute eher Sammelpot von älteren westlichen “Grüseln”, welche auf der Suche nach Paarungsmöglichkeiten mit jungen Dominikanerinnen sind. Und obwohl Hin- und Rückfahrt im “Gua-Gua” (einheimisches Sammeltaxi, welches mit bis zu 21 Personen vollgestopft wird; erlaubt wären 9) sehr abenteuerlich und interessant waren, sind wir nicht unglücklich gewesen, rasch wieder in unser grüselfreies Sporthotel zurückzukommen.

Galapagos by Nicola: Unter Dinosauriern

Nach unseren schlechten Erfahrungen in der Hauptstadt von Ecuador, hiessen uns die Galapagos-Inseln mit ihrem herrlich warmen Klima, der angenehmen (Meeres-)Höhe, ihren freundlichen Menschen und dem verhältnismässig hohen Standard willkommen. Hätten wir es jedoch lediglich auf diese “normalen” Dinge abgesehen, hätten wir auch auf die Malediven fahren können. Was einen aber vor allem auf die jüngsten Fleckchen Erde der Welt zieht, ist die einzigartige Tierwelt, sowohl über, wie auch unter Wasser! Dank ihrem rein vulkanischen Ursprung, gewissen unvergleichlichen klimatischen Bedingungen und ihrer Abgeschiedenheit, sind die Inseln Heimat von Riesenschildkröten, Iguanas, sehr speziellen Vögeln und zahllosen Fischarten. Damit dies auch weiterhin so bleibt, ist der Zugang zum kleinen Paradies limitiert und streng kontrolliert, was sich natürlich auch entsprechend in den Kosten niederschlägt. So muss man alleine für den Flug mindestens etwa 400.- pro Person berappen und bei Ankunft am Flughafen werden weitere 110 US-Dollar an Eintrittsgebühren für den Nationalpark fällig.Allerdings gibt es für Rucksacktouristen auch gute Neuigkeiten: das Angebot an Hostels und Tagestouren auf und um die wichtigsten vier Inseln (Santa Cruz, San Cristobal, Santa Isabella und Floreana) wird stetig ausgebaut, sodass man nicht mehr von extrem teuren Kreuzfahrten abhängig ist, um die Vielfalt in vollen Zügen geniessen zu können!

Auch wir haben Galapagos mit einer Kombi aus Hostel und Tagestouren bereist und schon während der Gratisführung unseres amerikanischen Hostelbesitzers in Santa Cruz, bei welcher man am Fischerhafen praktisch schon über schwarze Meer-Iguanas (Leguane, welche aussehen, als wären sie direkt der Urzeit entsprungen), knallrote Krebse, Pelikane und Seelöwen stolpert, welche sich vor den Marktständen sonnen oder auf eine Gelegenheit warten, einen Fisch von der Theke zu stibitzen, wurde uns klar, dass Galapagos definitiv eine Reise wert ist!

Dieser Eindruck hat sich auch an unserem zweiten Tag noch verstärkt, als wir eine 9-stündige Schnorcheltour rund um San Crisotbal gebucht haben, bei welcher wir im Rahmen der drei (eisig kalten) Schnorchel-Stopps zahlreiche Meeresschildkröten, Seelöwen (insbesondere die jungen Exemplare sind sehr verspielt und lieben es, mit den Touristen im Wasser Schabernack zu treiben), Adlerrochen, Galapagos-Haie und sogar zwei seltene Hammerhaie sahen! Einfach nur sensationell!

Weil man in einem so vielfältigen Paradies natürlich keinen Tag “verschwenden” darf, gings auch an Tag drei entsprechend mit Programm weiter: ein Taxifahrer, welcher auch als (spanischsprachiger) Tourguide diente, fuhr uns zu den erloschenen Vulkankratern auf Santa Cruz, deren unterirdische Überbleibsel – “Lavatunnel” genannt – und hat bei der letzten Etappe – dem Besuch eines Bauernhofs, auf dessen Grund und Boden sich eine grosse Population der Galapagos-Riesenschildkröte niedergelassen hat – sogar den Fährtenleser gespielt und die behäbigen Riesenviecher im Busch für uns aufgespürt. Speziell diese gewaltigen Tiere haben bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen: ein paar Zentimeter gross bei Geburt, wachsen die Schildkröten ein (über 200-jähriges) Leben lang und erreichen kurz vor ihrem Tod ein Gewicht von knapp 260 Kilogramm! Dass es bei diesem Gewicht und den kurzen Beinen alles andere als gestresst zugeht, ist wohl selbstredend Smiley

Nachdem wir immer nur herumchauffiert worden sind, waren wir ganz froh, dass der nächste Programmpunkt auf Santa Cruz mit einer kleinen Laufeinlage verbunden war. Und als wir schliesslich “Tortuga Bay” – einen perfekten, makellosen weissen Sandstrand – gesehen hatten, waren die Mühen erst recht vergessen! Einziger Wehrmutstropfen: an diesem Strand ist es aufgrund starker Strömungen verboten zu schwimmen. Aber wer will schon baden, wenn man überall im Sand schwarze Iguanas liegen sieht?!

Der nachfolgende Tag brachte die erste Enttäuschung: Wegen einer unfähigen Reiseagentur ging der gebuchte Ausflug auf die Insel “Las Plazas” und nicht wie geplant auf “Seymour Norte”: die berühmten Blaufuss-Tölpel (eine Vogelart mit blauen Füssen, welche angeblich in erster Linie einem Fortpflanzungsritual dienen), sowie die riesigen Fregatt-Vögel sahen wir deshalb (noch) nicht, dafür aber die goldenen/gelben Landiguanas, welche nur auf Las Plazas vorkommen. Und nach einer ordentlichen Schimpftriade beim Veranstalter gabs sogar die Hälfte des Geldes zurück…

Ein völlig unerwartetes Highlight bescherte uns Ann, eine Amerikanerin, welche wir auf der Schnorcheltour kennengelernt haben: als sie hörte, dass Jenny dieser Tage ihren Geburtstag mit einem grossen Sushi-Essen feiern würde, hat sie uns spontan auf eine Party auf einem Segelschiff eines Schweizer Pärchens, dessen weiblicher Part einen Tag später ebenfalls Geburtstag feierte, eingeladen. Da unsere Liebe zum Meer auch auf der Weltreise angewachsen ist und wir uns schon immer gewundert haben, wie es sich auf einer Jacht lebt, haben wir natürlich sofort zugesagt. Sabrina und Patrick – unsere beiden Gastgeber – sind seit über vier Jahren unterwegs und die Stories, welche sie zu erzählen hatten, waren sehr spannend und so völlig anders, als der gängige “Backpacker-Tenor”. Falls ihr beide dies hier lesen solltet: vielen Dank für den unvergesslichen Abend, kommt gut nach Polynesien und jederzeit gerne wieder (evtl. auch in der Schweiz?)!

Unvergesslich war der Abend übrigens auch in anderer Hinsicht: die Überfahrt von Santa Cruz nach Santa Isabella am nächsten Morgen war nämlich nicht nur wegen des starken Wellengangs eine Herausforderung für unsere Mägen Smiley Enstprechend froh waren wir, als wir auf der Insel ankamen und das Morgenessen immer noch da war, wo es hingehörte… Immerhin konnten wir uns die nächsten Tage herrlich entspannen, gibt es auf Isabella doch nicht allzu viele Ausflugsziele mit fixem Zeitplan, da die meisten Attraktionen der Insel individuell zu Fuss erkundet werden können: wir besuchten eine Aufzuchtstation für Riesenschildkröten, liefen die ewig langen Strände mit ihren grossen Iguana-Populationen ab und schauten Seelöwen und den Galapagos-Pinguingen (die weitest nördlich lebende Pinguin-Gattung) beim schwimmen zu. Der einzig geführte Ausflug während diesen vier Tagen brachte uns zu kleinen Lavafelsen dicht vor der Küste, welche von “stapelweisen” Iguanas (die Tiere liegen aus Gründen des verminderten Wärmeverlustes tatsächlich des öfteren in mehreren Lagen übereinander) bewohnt und von Weissspitzen-Riffhaien als Versteck vor grösseren Artgenossen genutzt wird. Dafür lassen sich die Raubfische bei Flut in eine flache Lagune spülen, welche bei Ebbe vom Ozean und damit vor den Feinden abgeschnitten ist. Und endlich, endlich gabs auch die heiss ersehnten Blaufuss-Tölpel aus nächster Nähe zu sehen. Mission erfüllt Smiley

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass man, sollte man die Möglichkeit dazu haben, die Galapagos-Inseln einmal im Leben gesehen haben muss! Für uns handelte es sich definitiv um eines der Reisehighlights!

Weniger schön gestaltet sich hingegen die Weiterreise: zuerst geht es per Boot zurück nach Santa Cruz, dann mit Taxi, Bus und Boot weiter zum Flughafen, wo wir eine erst gerade neu eingeführte Flughafentaxe berappen mussten (gibt es seit dem 18. Mail; toll Trauriges Smiley) und ausserdem festgestellt haben, dass wir den Anschluss von Quito nach Lima auf den falschen Tag gelegt haben. Tja und so kamen wir auch nach etwas mehr als einem Jahr Reisezeit noch in den Genuss einer unvergleichlich bequemen Übernachtung auf dem Fussboden des Flughafens in der schrecklichen Stadt Quito! In einigen Stunden haben wir die 30-stündige Wartezeit aber endlich hinter uns und dann heisst es: “Adiós Südamerika, Hóla Karibik!”