Nur worries in downunder, mate!

Eigentlich sollte an dieser Stelle unser letzter Beitrag aus Australien folgen, welcher sich mit Brisbane, Fraser Island und der berühmten Surferküste rund um Byron Bay beschäftigt. Aufgrund der tragischen Fluten in Queensland Ende Januar und einer Autovermietung, welche ihre Kunden durch Bestrafung korrekter Verhaltensweisen mit hohen Bussen dazu motiviert, grosse Risiken einzugehen, sind wir für die letzten Tage auf dem roten Kontinent jedoch ein zweites Mal in Sydney “gestrandet”. Wie ihr vielleicht auch bemerkt habt, ist von unserer Seite immer wieder Kritik am Land laut geworden. Nach fast neun Monaten Reisezeit, in welcher wir 11 Länder rund um den Globus besucht haben, wovon einige als Entwicklungsländer gelten und gewisse auch nicht immer einfach zu bereisen sind, können wir jedoch sagen, dass Australien unserer Meinung nach am stärksten an den Nerven nagt und noch viel tiefere Löcher ins Budget reisst, ohne wirklich einen grossen Gegenwert zu bieten oder auch nur ansatzweise so “easy” zu sein, wie es sich selbst immer gerne darstellt. Sicherlich hat das Land seine positiven Seiten: beeindruckende und vielfältige Natur, Tiere, welche sonst nirgends auf unserem Planeten vorkommen, frische und schmackhafte Zutaten (die Australier können dank ihrer verschiedenen Klimazonen fast alles im eigenen Land produzieren) und einige herausragende Bars und Restaurants, wie bspw. unser absoluter Lieblingsschuppen “5 Boroughs” an der Darlinghurst Road in Sydney. All dies wiegt aber das exorbitante, allgemeine Preisniveau (gleich teuer oder sogar noch teurer als in der Schweiz), verbunden mit dem gleichzeitig grottigen Service und dem stetigen Ärger über einzelne besonders dreiste Exemplare der Abzocke definitiv nicht auf. Wir können deshalb nicht nachvollziehen, dass die Mehrheit der Leute Australien super toll findet bzw. davon träumt, einmal hierher zu kommen. Wir tun es definitiv nicht (mehr)!

Weil wir ja bekanntlich nicht zu den Leuten gehören, welche unbegründete Anschuldigungen erheben, wollen wir euch die drei schlimmsten Beispiele nennen, weshalb wir nie mehr einen Fuss auf diesen Kontinenten setzen werden (kleinere Übel haben wir ja in den einzelnen Artikeln zur genüge erwähnt):

  1. Die australische Post: Da gewisse Dinge unseres alltäglichen Bedarfs, wie z.B. eine spezielle Reinigungsflüssigkeit für Linsen, in den meisten Ländern nicht erhältlich sind, lassen wir uns regelmässig Pakete mit Nachschub zusenden. So haben wir uns auch Anfang Dezember 2012 von unseren Eltern ein Paket an ein vorgebuchtes Hostel senden lassen. Dieses sollte laut Angaben der CH-Post spätestens Ende Dezember – und damit noch eine Woche vor uns – in Sydney eintreffen. Bei unserer Ankunft im Hostel am 08. Januar befand sich unsere Ware laut Tracking-System seit vier Tagen in Sydney in der Sortierung. Trotz mehrmaliger Anrufe bei der Post änderte sich daran bis zu unserer Weiterreise nach Alice Springs nichts. Mit dem Plan, uns das Päckchen nach Brisbane umzuleiten, haben wir in den folgenden zwei Wochen immer wieder bei der Post angerufen. Aber entweder hiess es, dass man uns keine Informationen geben dürfe, weil wir uns am Telefon nicht als berechtigte Empfänger ausweisen können oder man sagte uns, dass man leider zur Zeit nichts tun könne. Schliesslich wurde uns nach drei Wochen im Land dazu geraten, die CH-Post auf das Ganze anzusetzen. Doch auch dies hat keine Wirkung gezeigt und so haben wir – noch bevor wir von den Fluten in Brisbane erfahren haben – einen 600 Kilometer langen Umweg in Kauf genommen, um in Sydney persönlich bei einer Post vorzusprechen, uns auszuweisen und um eine Auslieferung des Paketes zu bitten. Dort angekommen, teilte man uns mit, dass man als Filiale leider nichts machen könne und wir wiederum der Hotline anrufen müssten. Nicht einmal unserer Bitte nach Bestätigung unserer Identität am Telefon wurde stattgegeben! Also wieder der Hotline angerufen, Situation erklärt und gefragt, ob wir das Paket nicht in Sydney beim Distributionscenter oder einer nahegelegenen Post abholen dürfen. Antwort: man wisse zwar, wo sich das Paket befinde, dürfe uns aber die Adresse nicht angeben, da dort eine Abholung nicht vorgesehen sei. Ausserdem könne man es auch nicht an eine nahe Poststelle senden, da es seinen vorgeschriebenen Weg gehen müsse. Auf unsere Erwiderung, dass der “vorgesehene Weg” aber eine Zustellung vor vier Wochen vorsah, wurde in unfreundlichem Ton reagiert und das Gespräch beendet.
    Kosten: (Höchstwahrscheinlich verlorener) Paketinhalt im Wert von mehr als CHF 600.-, Portokosten von fast 80.-, mehrere lange Telefonate (man wird ja immer noch ca. 10 Minuten in der Warteschlaufe hängen gelassen): 25.-, ein Umweg von 600 Kilometern mit Benzinkosten von ca. 120.-, ein verlorener Tag für den Umweg… Total also mehr als 800.- an Kosten, viel Ärger und ignorante, unfreundliche Mitarbeiter, von welchen keiner für irgendetwas verantwortlich sein will!
  2. Apollo Motorhomes (Mietwagenfirma): Ein völlig veralteter Wagen, dessen Interieur vor der Übergabe soweit in Stand gestellt wurde, dass man den schlechten Zustand erst nach zwei Tagen bemerkt, wenn alles auseinanderfällt; eine Hotline, welche einem bei der Meldung eines Schadens einfach so mal 75.- in Rechnung stellt; unkulante Versicherungskonditionen, welche einem im Falle einer Police bei einem anderen Anbieter einen Ersatzwagen verwehrt; ein idiotisches und fahrlässiges Management, welches einem zwar bestätigt, dass der ursprüngliche Rückgabeort (Brisbane) unter Wasser steht und nur unter sehr hohen Risiken angefahren werden kann, einem gleichzeitig aber zu verstehen gibt, dass eine Rückgabe in einer anderen Stadt trotzdem mit 700.- bestraft wird; nicht autorisierte, eigenmächtige Abbuchungen ab der Kreditkarte; unfähiges und unfreundliches Personal, welches einem sogar die, von der Versicherung geforderte, Quittung für die Schäden verweigert, etc.
    All dies gibt es bei Apollo Motorhomes zum Schnäppchen-Mietpreis von rund 140 Dollar pro Tag, plus 10 Dollar Kreditkartengebühr täglich. Ein Angebot, das einen wirklich umhaut!
  3. Unfreiwillig ein zweites Mal in Sydney gelandet, beschlossen wir, aus der Situation das Beste zu machen und das Ganze etwas zu vergessen. Als wir hörten, dass ein bekannter DJ am Samstagabend in einem Club in der Nähe auflegen würde, wollten wir natürlich hin. Also in Schale geschmissen und los! Im Club angekommen, gönnten wir uns ein paar (sauteure) Drinks und genossen das Ambiente. Als dann der gross angekündigte DJ um 01:30 endlich die Bühne betrat, wollten wir von der Bar zum Dancefloor runter. Weil Jenny noch ein Getränk in der Hand hielt, wurde sie von einem Security unsanft angepackt und ohne weiteren Hinweis in Richtung Ausgang bugsiert. Nicola folgte den beiden und versuchte, die Situation zu entspannen, was auch gelang. Da wir beide drinnen ja noch Getränke hatten, vom “Haupt-DJ” trotz extrem teurem Eintritt keine Sekunde gesehen und aus unerfindlichen Gründen hinausgeworfen wurden, diskutierte Nicola mit einem der Türsteher. Obwohl einer dieser Stiernacken ihn zu handgreiflichem Verhalten provozieren wollte, indem er ihn ohne Grund herumschubste, blieb er ruhig und verlangte den Chef zu sprechen. Irgendwann kam ein junger Schnösel im Anzug und sagte extrem unfreundlich, dass beide keine Rechte mehr hätten, weil sie Alkohol getrunken hatten. Nicola blieb weiterhin hartnäckig aber anständig, was die Typen so auf die Palme trieb, dass der aggressive Türsteher seine Kollegen dazu aufforderte, ihn in eine Ecke zu drängen, wo die Kameras nicht aufzeichneten, um ihn fertig zu machen! Spätestens zu diesem Zeitpunkt hiess es dann, die Flucht zu ergreifen!
    Als Mitglied einer grossen internationalen Club-Kette, welche sich selbst immer rühmt, nur den besten Kundenservice zu haben und sich dies auch entsprechend bezahlen lässt (wir haben für den Eintritt plus Getränke mehrere hundert Franken bezahlt), ein absolutes No-Go! Liebes Pacha, wir werden nie mehr einen Fuss in einen deiner Clubs setzen!!!

No worries, mate? Da ziehen wir noch eher nach Delhi…

Great Ocean Road & Melbourne by Nicola: Da ist nicht nur guter Rat teuer

Wieder zurück auf dem Festland, setzten wir unseren Weg in Richtung der angeblich schönsten Küstenstrasse Australiens, der sog. “Great Ocean Road” fort. Unterwegs wollten wir noch dem Coorong National Park einen Besuch abstatten, da wir bei unserer Recherche im Internet auf die vielversprechende Aussicht gestossen waren, dass wir mit unserem Allrad-Mönsterchen auf einem Strandabschnitt bzw. in einem Stück ausgetrockneter Lagune ein bisschen im Sand wühlen könnten. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen Smiley. Und so durchkreuzten wir, geführt von einem grottenschlechten Reiseführer (es handelt sich um die australische Ausgabe der “Reisebibel”), nicht vorhandener bzw. irreführender Strassenbeschilderung und einem GPS-Gerät, welches aufgrund seines fortgeschrittenen Alters die Hälfte der aktuellen Strassen nicht erkannte (eine weitere Frechheit der Autovermietung, da wir für das Gerät natürlich extra bezahlen mussten!) den Nationalpark, ohne das Gesuchte zu finden. Bei Einbruch der Dämmerung wollten wir schon resigniert aufgeben, als uns ein glücklicher Zufall auf eine Offroad-Piste führte, welche uns aufgrund ihres abenteuerlichen Aussehens reizte. Und wer hätte es gedacht: am Ende der Piste lag ein ausgetrockneter Salzsee vor unseren Rädern; ganz ohne andere Touristen und suizidgefährdete Kängurus Smiley Und das Beste: auf der anderen Seite angekommen, fanden wir einen wunderschönen und menschenleeren Zeltplatz vor, auf dem wir uns für die Nacht häuslich einrichteten.

Nach einem herzhaften Frühstück und einer kurzen Erfrischung unter unserer Solardusche (eigentlich nur ein schwarzer Sack mit Schlauch, in welchem sich Wasser schnell erwärmt) gings dann weiter in Richtung Great Ocean Road, wobei uns zwei Abstecher noch zu den “Naracoorte Caves” – unterirdische Höhlen mit zahlreichen Stalaktiten und –miten – und dem Blue Lake – einem Kratersee eines erloschenen Vulkans, welcher wegen seiner unvergleichlichen Blaufärbung bekannt ist – führten. Kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichten wir dann den Beginn der bekannten Küstenstrasse. Weil wir die ungewöhnlichen Felsformationen, für welche diese Strecke berühmt ist, bei gutem Licht sehen wollten, beschlossen wir, den nächstgelegenen Campingplatz aufzususchen und unseren Road Trip am nächsten Tag fortzusetzen. Statt einem gemütlichen Plätzchen gabs aber den nächsten “australischen Preisschock”: obwohl völlig unterbelegt, wollten die Halsabschneider des ersten Campingplatzes für einen Stellplatz ohne Strom und mit lausigen sanitären Anlagen ganze 40 Dollar! Den Vogel abgeschossen haben anschliessend aber die Verbrecher, welche sich Eigentümer des zweiten Campings nennen: eine Übernachtung würde bei ihnen mit unfassbaren 65 Dollar zu Buche schlagen! Wir kennen kein Land, in welchem man ein Stück Rasen mit Steckdose, Wasserhahn und dem Recht, sich auf raststätten-ähnlichen Toiletten zu erleichtern, zu Preisen eines Dreisternehotels vermieten kann! Von so viel Frechheit verärgert, beschlossen wir, ein “Hardcore-Sightseeing-Programm” zu absolvieren, bei welchem selbst ein hartgesottener chinesischer Gruppentourist Angstzustände erhalten würde: die “London Bridge” (eine natürliche Steinbrücke über den Ozean), “the Arch” (Felsbogen) und die “Apostel” (bekannteste Steinformation auf der Strecke) sollten bis zum Sonnenuntergang – welcher noch geschätzte 50 Minuten entfernt war – besichtigt werden. Entsprechend war die folgende Stunde geprägt von quietschenden Reifen, Sprinteinlagen und ängstlich zur Seite springenden Gruppentouristen. Aber wir haben es geschafft; und insbesondere der Sonnenuntergang bei den Aposteln war sensationell und gilt – wenn man die vielen Leute berücksichtigt, welche dort teilweise wahrscheinlich schon seit vielen Stunden auf das Ereignis zu warten schienen – als DAS Highlight der Great Ocean Road. Sollten wir eines Tages einmal keinen Job finden, würde uns sicherlich jedes chinesische Reiseunternehmen mit Handkuss zu Tourguides machen Smiley

Schliesslich fanden wir auch noch einen Platz zum Übernachten, bei welchem der Geldbeutel nur mässig strapaziert wurde und wir konnten unsere Reise am nächsten Tag gut erholt fortsetzen. Geplant war eigentlich, dass wir die Great Ocean Road zu Ende fahren und bis am Abend in Melbourne eintreffen. Weil uns die verbleibenden “Attraktionen” der Küstenstrasse aber ein weiteres Mal durch eine unverschämte Preispolitik vergraulten (die Abzocker wollten 18 Dollar pro Person für eine fünfminütige Besichtigung eines Leuchtturms; Benutzung der Toilette kostete extra…) und sich die Gelegenheit bot, im Landesinneren ganz in der Nähe den südaustralischen Dschungel mit seinen bis zu 50 Metern hohen Bäumen von einem sog. “Canopy-Walk” zu erkunden, kehrten wir der völlig überfüllten Küste den Rücken. Und der Spaziergang durch den Urwald auf einem schmalen Gehsteg aus Stahl in 20 bis 50 Metern Höhe hat sich gelohnt! Die Aussicht und das Bauchkribbeln trotz nichtvorhandener Höhenangst waren gewaltig.

Nicht so gewaltig hingegen war Melbourne. Die ach so viel gelobte Stadt ist eigentlich nur eine weitere Spielwiese der australischen Abzocke: die einfache Fahrt mit dem Tram in die Stadt kostet 8 Franken (kein Wunder, haben die Australier ein so grosses Ozonloch), das Bier in der Bar kostet 10 Franken (wohlbemerkt bei Selbstbedienung) und das Museum für moderne Kunst ist eine wirre Ansammlung von sinnlosen Werken, welche sich Kunst schimpfen. Oder was hat ein Endlosvideo, welches einen Mann zeigt, der mit Krücken eine Treppe hochläuft, mit Kunst zu tun? Nun, zwei Vorteile hatte das Museum: es war kostenlos und nach kurzer Zeit ist man wieder draussen Smiley Die Architektur in gewissen Vierteln ist zwar durchaus ansehnlich, tröstet aber über die restlichen Punkte nicht hinweg… Und das einzige Ereignis, welches unsere Laune dank eines Landsmanns hätte aufbessern können (das Halbfinale des Australian Opens), war vollkommen ausverkauft. Nun gut, im Nachhinein betrachtet hätte wohl auch dieser Event nicht für Freude gesorgt Smiley

Entsprechend froh waren wir am nächsten Tag darüber, raus aus der Stadt und in die Natur zu kommen. Denn wir wollten die “Parade” der Zwergpinguine auf der nahegelegenen “Philip Island” verfolgen. Da aber dummerweise australischer Nationalfeiertag war (von dem wir leider nicht mitbekommen hatten, dass er an diesem Tag ist), war ganz Melbourne unterwegs in Richtung nahegelegenen Küstenorte. Zum ersten Mal waren wir entsprechend nicht undankbar, dass man die schweineteuren Campingplätze in der Regel bis spätestens um 10:00 morgens verlassen haben musste (als ob so ein Teil geputzt werden müsste, wie ein Hotelzimmer…). Trotz Stau waren wir dann aber viel zu früh und mussten an der windigen Küste noch rund vier Stunden auf das Erscheinen der nur 25 Zentimeter grossen Pinguine warten. Diese verlassen am Morgen früh ihre Nester und den Nachwuchs um zu fischen und kehren erst mit der abendlichen Flut zurück. Da sie bei ihrer Rückkehr nicht nur von hunderten Schaulustigen, sondern mindestens auch genau so vielen Möwen erwartet und bedrängt werden (die Vögel wissen, wann es Futter ohne Aufwand gibt), ist das Spektakel nach etwa 10 Minuten schon wieder vorbei. Am spassigsten war für uns deshalb die Rückkehr zum Parkplatz, da man die kleinen Tierchen vom Weg aus noch einmal herrlich beobachten kann. Weil während dieser Jahreszeit auch gerade Fortpflanzung angesagt ist, kamen wir in den Genuss der Beobachtung von so manchem (lautstarken) Schäferstündchen Smiley Da Fotografieren übrigens die gesamte Zeit über strengstens verboten ist und die Ranger eifersüchtig über die Einhaltung dieser Regel wachen, können wir euch aber leider keine erotischen Pinguinfotos oder –filme bieten Smiley 

Um bis zum nächsten Abend in Sydney zu sein, fuhren wir nach einer kleinen Stärkung bei “Macca’s” – so nennt sich MacDonalds in Australien, wobei wir aufgrund des extrem langsamen und unfähigen Services (wir warteten geschlagene 14 Minuten auf einen Burger) MacAss als passender empfinden würden – bis weit in die Nacht hinein, inklusive mitternächtlicher Durchquerung von Melbourne, vollgestopft mit sturzbetrunkenen und lebensmüden Aussies, welche ohne Vorwarnung und bei Rot plötzlich auf die Strasse hüpfen…Mmhhh…Vielleicht sind Kängurus ja nur betrunkene Australier in einem Pelzkostüm???

Great Ocean Road & Melbourne by Jenny: Eisigkalte Nächte mit nur 5 Stunden Dunkelheit

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Auf zum Coorong Nat. Park                      Umweg durch ein gepflegtes Aboriginedorf

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Achtung Riesenente auf der Strasse

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Quer über den Salzsee zu unserem Campingplatz hinter den Dünnen

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Einen Guten Appetit mit den Tanzapfenechsen als Nachbarn

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Naracoorte Caves (Unterirdische Höhle mit Stalaktiten und -miten)

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Tief blauer See, entstanden aus einem Vulkankrater

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Anfang der Great Ocean Road

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Die “Londonbridge”

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Beim “Arch”

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Die Apostel bei Sonnenuntergang

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Kribbelndes Bauchgefühl auf dem Canopy-Walk

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Eindrückliche Bauweise auf dem Federation Square in Melbourne

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Wie kommt der Aborigine in Melbourne zum Schweizerinstrument “Hang”?

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Gute Nacht; und da werden auch schon die Possums aktiv

Kangaroo Island by Nicola: So muss Australien sein!

Nach dem ganzen Ärger mit der grossen Beutelratte und unserem Camper hatten wir keine Lust und Energie, Adelaide zu erkunden. Wir beschlossen stattdessen, die zwei Tage auf unserem Luxuscampingplatz am Strand bei gutem Essen und Wein zu verbringen, sowie das verlorene Handy inkl. australischer SIM-Karte zu ersetzen. Abgesehen von einem kleinen Intermezzo beim Kauf der Telefonkarte (der erste Laden jubelte uns eine SIM-Karte unter, welche seit zwei Jahren abgelaufen war!), eine ruhige und gemütliche Sache.

Frohen Mutes und mit neuer Motivation setzten wir daraufhin unseren Weg fort. Unser nächstes Ziel: Kangaroo Island, eine kleinere Insel (145 km x 56 km) vor der Südküste Australiens. Dank der Isolation vom Festland, einem gemässigten Klima (Durchschnittstemperaturen zwischen 13 und 25 Grad) und der Tatsache, dass mehr als ein Drittel der gesamten Inselfläche unter Naturschutz steht, ist eine grosse Vielfalt an ursprünglicher Flora und Fauna erhalten geblieben, welche innerhalb weniger gefahrener Kilometer komplett verschieden sein kann. Entsprechend nutzen wir einen Grossteil der uns zur Verfügung stehenden Zeit auf dem Eiland dazu, die rauen, beeindruckenden Steilküsten mit ihren Leuchttürmen und den, auf unserer Weltreise bisher schönsten Stränden zu bewundern, die Seelöwen und –hunde beim Chillen zu beobachten (typische Australier eben Smiley), an einem einsamen Strand zu campen und am Morgen von Pelikanen geweckt zu werden und den Koalas beim “abhängen” zuzuschauen. Ausserdem sind wir in der “Little Sahara” (heisst wirklich so) auf die höchste Düne geklettert und haben uns bei den “remarkable Rocks” für ein Foto in Szene gesetzt. Von den Namensgebern der Insel ist uns übrigens fast keiner begegnet. Darüber sind wir aber nicht weiter traurig, wollen wir doch ein weiteres Massaker verhindern Smiley

Summa summarum ein kleines und extrem abwechslungsreiches Paradies, welches wir wärmstens empfehlen können! Der einzige Negativpunkt: Hin- und Rückfahrt mit dem einzigen Fähranbieter kostet umgerechnet knapp 400 Franken! Mit einem kleinen Trick kann man diese Unkosten aber um gut 70 Franken drücken und kriegt obendrein noch eine Übernachtung auf einem Campingplatz geschenkt. Und wie geht das? Einfach beim Kauf des Fährtickets noch gleich eine Übernachtung mitbestellen.

Kangaroo Island by Jenny: Vielfältigkeit auf kleinstem Raum

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Erholung nach dem Outback auf einem Campingplatz in Adelaide, direkt am Meer

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Abfahrt am “Cape Jervis” mit der Fähre auf die Kangaroo Island

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Die ersten Eindrücke von der Insel waren wunderschön

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Über Offroad-Strassen zu einem einsamen Übernachtungsplätzchen am Meer…

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….und am Morgen wurde man von den Pelikanen geweckt

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Karge Landschaft mit vielen Bienen; der Honig auf der Insel ist super, mmmhhh

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Die Schwäne blieben schön im Wasser, Glück gehabt!

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Sogar eine “Little Sahra” gibt es auf der Insel

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Am Point Ellen                                            Der schönste Strand bis jetzt

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Achtung! Ein Koala könnte ja beim chillen vom Baum auf die Strasse fallen Smiley

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Am Cape de Couadic

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Beim Admirals Arch am Cape de Couadic

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Die Remarkable Rocks, entstanden aus Lava

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Was ist denn das für eine komische Muschel? Smiley

Outback by Nicola: Gib uns das Handy zurück oder wir fahren dich platt

Die Tür des Fliegers geht auf und…das Zentrum Australiens kippt uns aus den Latschen. Nicht etwa der Schönheit wegen – Alice Springs ist nun wirklich nicht the Place to be – sondern wegen den gefühlten 50 Grad, welche einem kräftig um die Ohren geblasen werden. Sommer im Herzen des roten Kontinents bedeutet also wirklich trockene Hitze, begleitet von starken Winden! Wenigstens ist der Bus, welcher uns zur Autovermietung bringt, ganz angenehm klimatisiert. Die Vorfreude auf unsere Wohnung auf vier Rädern lässt uns ausserdem die Hitze schnell vergessen.

Nachdem wir eine knappe Stunde lang durch so ziemlich jede Ecke des kleinen Örtchens gegurkt sind, um die anderen Touristen bei ihren Hotels auszuladen (was tun die hier am Ar*** der Welt in einem Hotel?), können wir unser “Mönsterchen” zum ersten Mal von weitem begutachten: ein Toyota Hilux 3.0 in der Pickup-Variante bildet die Basis unseres Zuhause für die nächsten drei Wochen. Im Inneren des Aufbaus auf der Ladefläche des waschechten 4×4’s mit gut 200 Pferdestärken, finden dank einem ausgeklügelten System eine vollausgestattete Küche mit Herd, Kühlschrank, Waschbecken und genügend Sitzgelegenheiten für zwei, eine Klimaanlage / Heizung, sowie ein Bett mit 2 x 1.8 Metern Platz. Gasflaschen, Wasser- und Benzintanks, sowie Werkzeuge und die Kabel zum Laden der internen Batterie (speist Kühlschrank und Klimaanlage), sind in Kästchen in der Fahrzeugwand untergebracht. Und für die Sicherheit im Notfall sorgt ein GPS-Sender, welcher bei Aktivierung die Hilfskräfte auf den Plan ruft (im Outback sehr wichtig, da Tankstellen, Wasserlöcher oder auch schon nur die nächste Telefonantenne Tagesfahrten voneinander entfernt liegen können).

Bis zur näheren Inspektion müssen wir dann aber noch einen 20-minütigen Einführungsfilm, viel Papierkram, sowie eine Instruktion des alten Chillers von der Autovermietung (als wir eintreffen, schläft er im Hinterzimmer) über uns ergehen lassen. Die Kreditkartengebühren für das Depot (nicht die Zahlung selbst!!!) sind horrend (knapp 150 Dollar, welche selbstverständlich am Ende nicht zurückgezahlt werden) und das Wägelchen nicht mehr das Jüngste (142’000 Kilometer). Da wir aber endlich los wollen, weil wir uns in Alice Springs ja noch mit allem Lebensnotwendigem eindecken möchten, nehmen wir nicht jedes Kästchen und jede Schraube unter die Lupe, was sich später als grosser Fehler herausstellen sollte. Wahrscheinlich haben wir uns aber auch von den beruhigenden Worten des “Instruktors” einlullen lassen (“bei uns läuft es nicht wie in Amerika! Sondern ganz easy! No worries, mate!”). Weil es sich an diesem Nachmittag aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit nicht mehr lohnt, die erst Teilstrecke in Angriff zu nehmen, nutzen wir die Zeit für den oben erwähnten Grosseinkauf und die Gewöhnung an das Fahrverhalten unseres Panzers (zumindest fährt er sich mit seinen 5.3 x 2 x 2.3 Metern so…).

Beweisen darf sich unser Gefährt dann aber am nächsten Tag, nach einer extrem heissen Nacht, in welcher es sogar Regen gab: in den “Western Macdonell Ranges” wollen wir uns die “Simpsons Gap” (Schlucht), “Standley Chasm” (ebenfalls eine Schlucht), sowie den “Finke Gorge Nationalpark” anschauen, wobei insbesondere Letzterer nur mit einem richtigen Geländewagen befahren werden kann. Der Wagen hält sich gut und die Sehenswürdigkeiten sind schneller abgeklappert, als gedacht. Deswegen beschliessen wir, noch am selben Abend die Strecke bis zum “Kings Canyon”, unserem nächsten Ziel, zu bewältigen. Die 300 Kilometer Staubpiste mit Tankstopp in Hermannsburg (ein Liter Diesel kostet hier das Vermögen von 2.2 Dollar!) haben wir bis zur Dämmerung denn auch geschafft und unterwegs einen ersten Eindruck von der unglaublichen Tiervielfalt Australiens erhalten (Kamele, Pferde, Dingos, diverse Vögel). Die Ernüchterung folgte dann aber bei der angepeilten Raststätte / Campingplatz. Diese war aufgrund eines Buschfeuers geschlossen und man riet uns, es doch bei der nächsten Gelegenheit einige Kilometer weiter zu versuchen. Auf der Fahrt dorthin wuchs in uns jedoch die Überzeugung, dass die Situation auch dort nicht anders sein wird, denn überall schwelten noch kleinere Brände. Unsere Befürchtungen bewahrheiteten sich dann auch und jede Ortschaft unterwegs war evakuiert worden und verlassen. Da es australische Behörden aber anscheinend nicht für nötig halten, Strassen zu sperren oder sonstwie zu informieren (für die Benutzung der oben erwähnten Staubpiste war eine spezielle Lizenz nötig, welche man in einem staatlichen Büro abholen musste; aber auch dort hat uns niemand über die Brände informiert), liessen wir den Kings Canyon links liegen und fuhren bis in den späten Abend hinein weiter. Und bei Eintritt der Dunkelheit ist es dann geschehen: wir sichteten “unser” erstes Känguru. Da die lebensmüden Tiere anscheinend nur nachts ihre Suizidversuche auf den Strassen praktizieren, sieht man sie tagsüber praktisch nie. Nachts springen sie einem dafür vor die Motorhaube oder stehen bereits auf der Strasse. Von den Hopplern fasziniert, hielten wir denn auch immer wieder an, um ein Foto zu schiessen. Und wahrscheinlich haben wir auch in einem dieser Momente eines unserer Handys verloren, weil es aus dem Wagen viel…als wir später den Verlust bemerkten und zurückfuhren, war aber nichts mehr vorzufinden, was die Vermutung nahe legt, dass die grossen Beutelratten nicht nur des Lebens überdrüssig, sondern auch geborene Kleptomanen sind Smiley (wir sind während sieben Stunden keinem einzigen anderen Autolenker begegnet, wodurch das Auffinden des Telefons durch einen anderen Menschen fast ausgeschlossen werden kann).

Unser zweiter “Wüstentag” stand ganz im Zeichen des “grossen roten Felsblocks”, dem Uluru oder auch Ayers Rock genannt. Dieser ist zweifellos beeindruckend und einen Besuch wert, wobei man aber unbedingt auch den Kata-Tjutas oder “Olgas” genügend Aufmerksamkeit schenken sollte, da diese fast noch faszinierender sind. Allerdings sollte man sich auf horrende Eintrittspreise (25 Dollar pro Person) und – zumindest im Sommer – auf Temperaturen wie im Backofen gefasst machen. Als wir dort waren, erreichte das Thermometer fast 55 Grad! Doch Abkühlung und Feierabendbierchen sollten auch an diesem Abend länger auf sich warten lassen, als geplant…der angepeilte Campingplatz war inzwischen nämlich bankrott Smiley

Weil wir endlich einmal noch bei Tageslicht ankommen und kochen wollten, hiess es am nächsten Morgen deshalb, früh aufzustehen und loszufahren. Tagesziel war ein Campingplatz in Mitten der “Painted Desert”, einer wunderschönen Wüste mit den verschiedensten Farbtönen, welche nur mit Geländewagen befahrbar ist. Weil wir uns dank einer unfähigen Tankstellenangestellten aber etwas verfuhren (die gute Frau wusste nicht einmal, wo die Strasse neben ihrer Zapfsäule hinführt), kamen wir in der Wüste zwar in den Genuss eines farbenprächtigen Sonnenuntergangs, den Camping in der Wüste haben wir natürlich aber erst wieder nach Einbruch der Dunkelheit erreicht. Wenigstens hatten wir dann aber unseren eigenen Wachhund (der Hund des Besitzers hat die ganze Nacht vor unserem Camper geschlafen) Smiley

An Tag vier im Outback sollten dann möglichst viele Kilometer gefahren und ein kleiner Abstecher nach Coober Pedy, der Stadt mit den meisten Opalminen auf der Welt, gemacht werden. Dort besuchten wir eine stillgelegte Mine, wobei uns insbesondere die Lebensart der Mineure beeindruckte: diese wohnen nämlich – auch heute noch – im nicht mehr benutzten Teil ihrer Stollen, welche sie zu kompletten Wohnungen mit Bad, Küche, Wohnzimmer, etc. umbauen. Und wo wir schon einmal beim Thema sind: auch wir haben es zum ersten Mal geschafft, uns “wohnlich einzurichten”, bevor es dunkel wurde Smiley

Der nächste Streckenabschnitt sollte uns von der Stadt der Mineure zum “Flinders Range National Park” und dann noch möglichst weit in Richtung Adelaide bringen. Nun, das mit dem Nationalpark hat ganz gut geklappt, von einem kleinen Fehler in der Burkhardt’schen Zeitrechnung einmal abgesehen. Als wir nämlich beim Besucherzentrum des Parks angekommen waren, hatte dieses bereits geschlossen, obwohl nach unserer Uhr erst halb fünf war und das Zentrum entsprechend australischer Arbeitszeit noch geöffnet haben sollte. Erst das verdutzte Gesicht der Kioskverkäuferin von nebenan bei der erbosten Aussage, dass hier ja trotz Uhrzeit keiner mehr arbeite, hat uns auf den Gedanken gebracht, dass bei der Überquerung der Staatengrenze eventuell am Zeiger gedreht wird…Da der Park aber glücklicherweise nicht über eine Barriere oder ähnliches verfügt und es ja noch lange hell war, setzten wir den Weg wie geplant vor. Die schwindende Hitze sorgte dann auch dafür, dass wir viele Kängurus, Wallabies und Emus vor die Linse kriegten und die Fahrt auf der abenteuerlichen Offroad-Piste geniessen konnten. Als wir den Parkausgang schliesslich erreichten war es kurz vor Dämmerung und der Campingplatz in Reichweite. Leider entschied sich eines der vielen Kängurus am Strassenrand trotz unserer (fehlerhaften) Annahme, dass der “Suizidmodus” erst bei Dunkelheit eintritt, sein Leben auszuhauchen und stürzte sich vor unsere Motorhaube. *Peng*! Stossstange im Ar***, Känguru tot und keine Chance mehr, den Campingplatz bei Tageslicht zu sehen Trauriges Smiley Erst eine zweistündige Fahrt mit 30 km/h später waren wir in der nächsten Ortschaft. Da ja aber um 9 Uhr Abends hier keiner mehr wach ist, musste der Schaden bis zum nächsten Tag warten…

Entsprechend früh sind wir aufgestanden und haben die Vermietung informiert (PS: die Meldung eines Unfalls kostet bei denen per se einfach mal 75 Dollar; da ist die Erotikhotline ja noch günstiger!!!). Diese sandte uns zum nächsten Mechaniker, damit der den Schaden einmal begutachten und eine Empfehlung bezüglich Weiterfahrt / Reparatur abgeben kann. Ein paar Ausbeulungen später waren wir dann wieder bereit, unseren Weg zumindest bis Adelaide (nächste Vermietungsstelle) in normalem Tempo fortzusetzen. Dort angekommen, wurde uns mitgeteilt, dass wir leider keinen neuen Wagen bekommen würden, ausser wenn wir weitere fünftausend Dollar Depot anzahlen (will man diese Kaution, welche gleichzeitig auch den Selbstbehalt darstellt, nicht bezahlen, müsste man bei der Vermietungsfirma eine zusätzliche Versicherung für 40 (!!!) Dollar am Tag abschliessen; unsere Versicherung in Deutschland erbringt dieselbe Leistung für 7 Franken täglich, mit dem Nachteil, dass man die 5’000 eben selber vorschiessen muss). Weil unsere Kreditkartenlimite sowas nicht zulässt und wir aufgrund der unkulanten Reaktionen sowieso davon ausgehen müssen, dass extern Versicherte hemmungslos ausgenommen werden (kein anderer Mieter desselben Wagentyps in ganz Australien hat eine so alte Kiste bekommen, wie wir; bei uns begannen bereits am zweiten Tag, gewisse Möbel im Interieur auseinander zu fallen, ohne dass wir diese überhaupt gebraucht hätten!), haben wir schliesslich erwirkt, dass unser Mönsterchen soweit repariert wird, dass die Polizei ein Auge zudrückt. Sprich: die Stossstange wurde mit drei Schrauben einfach wieder besser fixiert, fertig! Nur ruhig, “just chill, mate”.

Outback by Jenny: Eine Sauna voll mit wahnsinnigen Kängurus

Trip in das Outback mit unserem 4 x 4 Campervan (Start in Alice Springs)

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West MacDonell Ranges

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Simpsons Gap                         Dabei wollte ich unbedingt ein Sandbad nehmenSmiley

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Streifenbasilisken, welche nur auf den Hinterbeinen gehen

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Standley Chasm

Finke Gorge National Park

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Ab über die Staubpisten bei 45°, Tagelang keine Menschen, Shops und Tankstellen

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Achtung Wildpferde

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Da stehen die Kamele tatsächlich mitten auf der Strasse

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Dingo (Wildhund)                                        Zackiger Riesentrappe Vogel

Waldbrände statt dem Kings Canyon

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Offene Strassen trotz evakuierten Dörfern?!!!!, wir mussten aus Sicherheitsründen eine Nacht durchfahren!

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Was guckst du, wo hast du mein Natel hingeschleppt?

Kata Tjuta National Park bei ca. 55°

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Uluru

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Olgas

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Glück gehabt: Eine Tankstelle mit Benzin und nicht bankrott!

Painted Desert

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Atemberaubende Wüstenübernachtung beim einzigen Farmer

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Achtung Kühe in der Wüste!

Coober Pedy

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Minen für Opalabbau im ganzen Städtchen (unter jedem Hügel eine Mine)

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Ab in die Mine                                              Eingang zur Mine

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Minenarbeiter                                              Wohnung direkt in der Mine

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Belüftungsfahrzeug für die Minen               Im ganzen Städtchen angeschrieben

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Roadtrain auf dem Highway, ab auf den Pannenstreifen sonst; wird man überrollt!

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Salzsee unterwegs                                     Mister cool

Flinders Ranges National Park

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Nettes Strässchen                                      Überall sind die Papageien

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Achtung! Horden von Kängurus, Wallabies (wie kleine Kängurus), Emus und Ringelschwanz Felsenkängurus

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Ein wahnsinniges Känguru und unsere Stossstange mussten leider daran glauben!

Sydney by Nicola: Budget ade, mate!

Der erste wirkliche Langstreckenflug unserer Weltreise führte uns in typisch australischer Manier von Jakarta nach Sydney: bequeme, breite Sitze für die – im Verhältnis zu Asiaten – etwas höher und breiter gewachsenen Gäste, gutes Fleisch beim servierten Menü und gratis Alkohol die ganze Nacht! Downunder, wir kommen!

Bei der Landung dann die ersten Schock(s): eine strengere Zollkontrolle als hier gibt es wohl nirgends auf der Welt. Man darf nichts, aber auch wirklich nichts Organisches in das Land einführen; keine Esswaren, keine Erde (!!!), keine Naturheilmittel, keine Samen und Kerne und sogar die Badehose ist zu deklarieren, wenn man sie in den letzten drei Tagen in einem anderen Land benutzt hat! Als Weltreisender führt man nun aber eine ganze Menge der oben erwähnten Dinge mit: ein Vorrat an überlebensnotwendigem Instant-Kaffee, diverse Medikamente auf pflanzlicher Basis (in China gekauft) und – oh Schreck – auch benutzte Badehosen Smiley! Zum Glück waren wir auf die Kontrollen einigermassen vorbereitet, haben unsere Schuhe in Jakarta noch gründlich geputzt (da hat es ja Erde dran Smiley), stellten uns beim Ausfüllen des Zollformulars etwas dämlich an (Instant-Kaffe ist doch rein chemisch oder?) und grinsten den Zollbeamten freundlich an. Und vielleicht hat uns auch der CH-Pass noch etwas geholfen…wir wurden auf jeden Fall nicht kontrolliert und auch nicht wegen benutzter Badehose inhaftiert Smiley

Die erste Hürde war damit zwar bewältigt, wirklich angekommen waren wir aber noch lange nicht. Nach fast 8 Monaten Asien war hier alles viel grösser: die Autos, die Sitze im Bus, die Menü-Gänge im Restaurant, die Preise, der Bauchumfang der Leute…Kulturschock pur…Der Einstieg in den neuen Kontinent wurde uns darüber hinaus dadurch erschwert, dass Sydney genau bei unsere Ankunft von einer Hitzewelle getroffen wurde, welche durch starke Winde und schwere Waldbrände in der Umgebung der Stadt hervorgerufen wurden und das Thermometer binnen zwei Stunden von 25 auf 43 Grad ansteigen liessen. Da wir – nach australischen Massstäben – ausserdem “früh” Morgens gelandet waren (zwischen 09:00 und 10:00) und man hier im Hostel zwar bereits um 10:00 aus-, frühestens aber um 14:00 einchecken muss/darf, blieb uns nichts anderes übrig, als den Tag in der Bar nebenan mit einem Bier zu begrüssen. Wer nun denkt, dass wir sicher die Einzigen waren, welche sich diesem Genuss frühmorgens hingaben, der irrt: dank der grossartigen Lage unseres Hostels in Mitten des Rotlichtviertels von Sydney, befanden wir uns mit Prostituierten und Drogenabhängigen in bester Gesellschaft Smiley

Um 14:00 hiess es dann endlich “einchecken” in unser “Luxus-Hostelzimmer”. Luxuriös waren dabei aber nur die Preise: die Nacht kostet 85 Franken; dafür kriegt man etwa 8 m2 und ein Bett. Das Gemeinschaftsbad liegt zwar nebenan, ist aber leider überaus schmutzig und von der beworbenen Klimaanlage – welche wir an diesem Tag auch bitter nötig gehabt hätten – ist leider keine Spur zu finden. Auch der, im Internet angepriesene, Reinigungsdienst besteht nur aus einem versifften Hostelmitarbeiter, welcher morgens um 07:00 (wahrscheinlich der einzige Australier, welcher um diese unmenschliche Zeit schon arbeiten muss) ohne zu klopfen ins Zimmer platzt, den Mülleimer leert und dann wieder verschwindet. Für Leute wie uns, die so lange Zeit asiatische Hostels mit viel besserem Service und zu einem Viertel des Preises gewohnt waren, ein böser Traum! Alle anderen Hostelgäste – überwiegend übergewichtige Teenies mit Käsefüssen – schien das Ganze nicht zu stören.

Nun gut, wir waren ja in einer Grossstadt und hatten entsprechend nicht vor, im Zimmer Wurzeln zu schlagen. Also raus an die frische Luft und los! Und dann war es eigentlich ganz angenehm: man wird als Weisser nicht immer doof angeglotzt, die Strassen sind verhältnismässig sauber, es droht keine Erstickungsgefahr aufgrund hoher Verkehrsdichte und auf den Gehsteigen ist man – im Vergleich zu Asien – fast allein. Sydney ist darüber hinaus eine sehr relaxte Stadt mit vielen coolen Restaurants, welche zwar eher fettiges, qualitativ aber hochwertiges Essen anbieten. Auch das Stadtzentrum selbst hat so einiges zu bieten: botanischer Garten, Harbour Bridge (ursprünglich war eine Besteigung geplant, welche nach Bekanntgabe des Preises von 200 Dollar pro Person aber schnell wieder fallengelassen wurde) und Darling Harbour inklusive überdimensionaler Quietsche-Ente, haben uns gut gefallen. Natürlich darf bei einem Besuch von Sydney auch eine Dosis Opera-House nicht fehlen und so haben wir einerseits eine Führung mitgemacht (32 Dollar pro Person und das Geld nicht wert), sowie eine Breakdance-Show am Abend angekuckt. Damit eine solches Spektakel den finanziellen Rahmen nicht sprengt (die Tickets im “normalen” Vorverkauf werden für 75 Dollar aufwärts angeboten), muss man “früh” aufstehen und sich morgens um 11:00 mit ein paar anderen Bettflüchtigen in eine spezielle Schlange stellen; kriegt dafür im besten Falle aber gute Sitzplätze zum Schnäppchenpreis von 25 Dollar. Dort lernten wir per Zufall auch einen jungen Schweizer Koch kennen, welcher seit ein paar Monaten in der Stadt lebt und uns gleich noch eine private Führung durch die Stadt anbot.

Die restliche Zeit haben wir damit verbracht, die Ausgangsmöglichkeiten im Rotlichtviertel zu nutzen (hiermit sind natürlich nicht die anrüchigen Möglichkeiten gemeint Smiley), einem vergriffenen Campingführer hinterherzujagen, auf welchem die günstigsten Stellplätze im ganzen Land verzeichnet sind, sowie öfters einmal in unserem Lieblingscafé abzuhängen (die Besitzer sind extrem coole und freundliche Menschen).

Nach diesem durchzogenen Start auf dem roten Kontinent, freuen wir uns nun auf “unseren” 4×4-Campervan, mit welchem wir in den nächsten drei Wochen das Land unsicher machen.