Was kostet die Welt?

Lange hat es gedauert, endlich ist sie da: die Antwort auf die Frage, was man im Jahr 2013 an Ausgaben in den verschiedensten Ländern der Welt ungefähr budgetieren muss. Dieser Artikel dürfte deshalb insbesondere für Personen von Interesse sein, welche selbst einen Trip in eines oder mehrere der besuchten Länder planen.

Prinzipiell ist anzumerken, dass wir wohl am ehesten in die Kategorie der sog. “Flashpacker” einzuordnen sind: zwar sind wir praktisch durchs Band in einfachen Unterkünften und Hostels abgestiegen, als Paar mit einem gewissen Bedürfnis nach Privatsphäre haben wir in einem Grossteil der Fälle aber ein Doppelzimmer dem Dorm vorgezogen. Ab und zu gönnten wir uns sogar den Luxus eines Zimmers mit eigenem Bad 🙂 Bei der Benutzung der Verkehrsmittel haben wir uns in der Regel an den Einheimischen orientiert: in Asien sind wir oft Bahn gefahren, in Südamerika meistens Bus. Aber auch hier haben wir aus Gründen der Sicherheit (wer will schon mit einem betrunkenen Busfahrer unterwegs sein) und des Komforts (chinesische “hard seat – Abteile” bzw. deren Äquivalent in Indien sind nun einfach nicht besonders toll…) des öfteren eine etwas höhere Buchungskategorie oder einen Anbieter mit höherem Renommee gewählt (z.B. “Cruz del Sur” in Peru, etc.). Ausserdem haben wir in Südostasien einige Inselstaaten besucht (Indonesien, die Philippinen, malaysisch Borneo und Brunei), wo man die Wahl zwischen Boot oder Flugzeug hat. Da die Boote in diesen Ländern wohl noch nie einen Mechaniker gesehen haben und wir nicht auf Biegen und Brechen für einige wenige Dollar unser Leben riskieren wollten, sind wir dort regelmässig geflogen. Air Asia und Cebu Pacific sei dank, ist aber auch das ziemlich kostengünstig möglich. In Punkto Essen waren wir dafür sehr anspruchslos, haben viel selbst gekocht oder uns bei den Strassenständen vor Ort verpflegt, weshalb dieser Punkt nie gross das Portemonnaie belastet hat…

Nun wollen wir aber euch nicht länger auf die Folter spannen und präsentieren euch eine Tabelle mit den einzelnen Ländern, dem Budget in Schweizer Franken pro Tag und Person (alles inklusive; auch Aktivitäten wie Ausflüge, Tauchen, Kitesurfen, etc.), sowie wichtigen Anmerkungen dazu.

Land Tagesbudget pro Person Anmerkungen
Russland CHF 68.- Dieser Preis enthält NICHT die Kosten für den Transsib
Mongolei CHF 50.- Grösster Teil der Zeit auf einer All-Inklusive-Tour verbracht
China CHF 40.- Auf Inlandflüge sollte man aus Kostengründen verzichten
Südkorea CHF 140.- Die Kosten sind so hoch ausgefallen, weil sich der (sehr teure) Flug nur auf einen einwöchigen Aufenthalt bezieht
Hong Kong CHF 130.- Coole aber teure Stadt
Indien CHF 28.- Sehr günstiges Land, solange man immer den Zug nimmt
Philippinen CHF 108.- Es gibt mehrere Gründe für die hohen Kosten: Inselstaat mit vielen Flügen, Weihnachten & Sylvester, eine Woche Kitesurfen auf Boracay; ansonsten aus unserer Sicht das Land mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis der Welt
Malaysia CHF 67.-
Indonesien CHF 57.- Einige Flüge, in den letzten Jahren enorm gestiegene Preise (allein von 2011 auf 2012 ca. 80%!!!), Tauchen auf Gili
Brunei CHF 40.- Anreise beinhaltete keinen Flug, da wir von malaysisch Borneo anreisen konnten (Boot)
Australien CHF 120.- Aufenthalt während Höchstsaison, Miete eines 4×4-Offroad-Campers während rund drei Wochen
Franz. Polynesien CHF 91.- Flüge sollte man unbedingt mit dem Airpass abwickeln (Flugpauschale)
Osterinsel CHF 83.- teurer Eintritt in den Nationalpark, welcher aber u.U. vermieden werden kann
Argentinien CHF 110.- Wenn einem erst im Nachhinein gesagt wird, dass man Geld UNBEDINGT auf dem Schwarzmarkt wechseln sollte, da man dann einen viiiiieeeel besseren Wechselkurs erhält, ist das schon frustrierend!
Chile CHF 90.- inklusive Tour im Salar de Uyuni (Bolivien nicht separat aufgeführt)
Ecuador CHF 97.- Enthält 10 Tage Galapagos inkl. teuren Flügen und 150 Dollar NP-Eintritt pro Person!
Dominikanische Rep. CHF 120.- Nicht mehr unter Kategorie “Backpacking”: 5-Sterne-Hotel und 14 Tage JEDEN Tag Kitesurfen
Miami CHF 140.- Wohl eine der teuersten Städte der Welt, praktisch keine Hostels in Miami Beach

Was abschliessend unbedingt noch erwähnt sein soll: alle oben genannten Preise enthalten Unterkunft, Verpflegung, Aktivitäten und Transport vor Ort inklusive aller Flüge MIT AUSNAHME der Flüge im RTW-Ticket (HK-Delhi; Mumbai-Singapur; Singapur-Sydney; Sydney-Alice Springs; Brisbane-Papeete; Papeete-Osterinsel; Osterinsel-Santiago; Santiago-Buenos Aires; Quito-Miami; Miami-London), welches insgesamt CHF 7’200.- pro Person gekostet hat! Ausserdem muss einem bewusst sein, dass auch während der Abwesenheit ZUHAUSE viele Kosten anfallen, wie bspw. Versicherungen, Einstellgebühren für Möbel, etc.

Wir hoffen, dass wir euch ein bisschen weiterhelfen konnten und stehen gerne für detailliertere Fragen zum Budget zur Verfügung.

4 Gedanken zu „Was kostet die Welt?

  1. Hey,

    also ich hab da mal eine besorgte Frage wegen Australien – ihr habt ja gecampt.. da hät ich echt gedacht, dass die Kosten viel geringer sind…meint ihr dass es irgendwie möglich wäre mit der Hälfte auszukommen?Oder habt ihr schon sehr gespart?

    glg Leni

    • Salü Leni

      Irgendwie ist dein Kommentar bei unserem ganzen „Rückkehr-Stress“ wohl ziemlich untergegangen. Deswegen erst jetzt meine Antwort (tut mir schrecklich leid und ich hoffe, dass die die Info trotzdem noch etwas bringt?!): In dem Australien-Budget waren natürlich auch diejenigen Tage enthalten, welche wir in Sydney im Hostel verbracht und entsprechend meistens auswärts gegessen haben. Ausserdem hatten wir eine Karre, welche wirklich viel Sprit geschluckt hat (ca. 14 Liter auf 100 Kilometer; naja, ist halt ein Offroad-Camper-Van ;-)) und Benzin ist in Australien – speziell im Landesinneren sehr teuer. Der grösste Kostentreiber war aber wohl die Hochsaison: extrem teure Automiete, noch teurere Campingplätze (auch wenn kein Mensch dort war) und Touri-Abzocke ganz generell. Wenn du aber genug früh buchst, eine ünstigere Autokategorie mietest (braucht auch weniger Sprit), nicht in der Höchstsaison fährst und oft auf den Rastplätzen übernachtest (gratis; diesbezüglich sehr zu empfehlen der Guide „Free Camps Australie Wide“) dann solltest du wohl ca. die Hälfte einsparen können…

      Beste Grüsse Nicola

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