Balearentörn & Menorca by Nicola: Segeln kann auch relaxter sein

Mit dem erfolgreichen Bestehen der theoretischen Hochseeprüfung Anfang April, steht dem Sammeln der verbleibenden 750 Seemeilen zum Erhalt des Scheins nichts mehr im Weg. Da wir bereits auf diesen Umstand spekuliert hatten, nutzten wir die Zeit mit den vielen Feier- und Brückentage rund um den ersten Mai und Auffahrt für unseren zweiten Törn. Als Destination hatten wir uns diesmal für die Balearen entschieden.

Nach einem verspäteten Flug (wird ja für uns schon fast zur Gewohnheit), haben wir unseren Skipper und den weiteren Mitsegler in der Marina El Arenal getroffen. Es folgten Einkauf, eine sehr umfassende Sicherheitseinweisung und generelle Einführung zu unserer Benetau Cyclades 50.5, sowie die Besprechung der Route. Weil gemäss Wettervorhersage für die ersten beiden Tage zwar starker, aber auf die Ostseite von Mallorca beschränkter Wind angekündigt wurde, haben wir uns entschieden, aus «Rund um Mallorca» ein «Rund um die Hälfte von Mallorca und Menorca» zu machen und insbesondere die Ostküste von «Malle», sowie West- und Südwestküste der kleinen Schwesterinsel anzusteuern. Als Abschluss sollte die «Isla Cabrera», ein Naturschutzgebiet südlich von Mallorca dienen.

Was im Vergleich zum letzten Törn auf den Kanaren doch schockierend anders war, war das Preisniveau für Anlegeplätze im Hafen: Teneriffa, etc. um Weihnachten (!!!): durchschnittlich 30 bis 35 Euro; Mallorca / Menorca im Frühling, kurz vor Saisonbeginn: 80 bis 130 Euro! Entsprechend kam es allen sehr gelegen, dass die beiden Inseln viele wunderschöne Buchten haben, in welchen kostenloses Ankern erlaubt ist. Wir haben uns deshalb auf drei Übernachtungen in Häfen beschränkt und stattdessen viermal in traumhaften Buchten geankert, was nicht nur klare Sternenbeobachtung in der Nacht ermöglichte, sondern auch zum einen oder anderen witzigen und unvorhergesehenen Ereignis führte, so z.B. dem Ertappen eines Pärchens inflagranti, welches sich frühmorgens vermeintlich unbeobachtet leidenschaftlich am Strand paarte

Da es nicht unser erster Törn war, gab es selbstverständlich auch viele bereits bekannte Dinge: Knoten repetieren und anwenden, bei Manövern tatkräftig unterstützen, aber auch am ersten Tag bei kräftigem Seegang die Fische mit halbverdautem Mageninhalt füttern Lag bei Jenny aber evtl. auch an der Tatsache, dass sie einen «blinden Passagier» mitträgt und sich dadurch auch bei der Mitarbeit auf dem Schiff sehr stark zurücknahm (und Ablenkung senkt ja bekanntlich die Wahrscheinlichkeit von Übelkeit auf See).

Der lehrreiche Spass war nach einer Woche und knapp 210 Seemeilen aber leider auch schon wieder vorbei. Nachhause ging es für uns aber noch nicht, da wir eine Verlängerungswoche auf Menorca eingeplant hatten. Diese stand ganz im Zeichen der Erholung, des Geniessens und einiger kurzer Ausflüge, z.B. nach Ciutadella, zweitgrösste Stadt der Insel und eine Art «Mini-Bonifacio». Höhepunkt war aber zweifellos die Tagesmiete eines sportlichen Motorboots, mit welchem wir die schönsten Buchten angefahren sind.

Wir freuen uns schon auf die verbleibenden 550 Seemeilen und natürlich auch auf die nächsten Ferien.

Ein Gedanke zu „Balearentörn & Menorca by Nicola: Segeln kann auch relaxter sein

  1. Vielen Dank für den schönen Reisebericht und die tollen Fotos. Wir wünschen euch alles Gute, vor allem für Jenny mit dem blinden Passagier, gib sorg zu nem und zu dir!!!!
    Liebe Grüsse Heidi u. Ignaz

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